Ablenkungsmanöver

Fake-Geständnis nach Kirk-Attentat verwirrte Ermittler

Nach dem Attentat auf den Polit-Influencer Charlie Kirk lenkte der 71-jährige George Zinn mit einem falschen Geständnis die Ermittlungen in die Irre.
16.09.2025, 11:40
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Nach dem Attentat auf den rechtskonservativen Aktivisten vermeldete das FBI wenig später zwei Festnahmen, jedoch seien die Personen wieder freigelassen worden. Bei einer von ihnen handelt es sich um einen bekannten politischen Störenfried, berichtet die "New York Post" am Dienstag.

George Zinn, 71 Jahre alt, wurde am vergangenen Mittwoch in Handschellen von der Utah Valley University abgeführt. Während er im Publikum bei der Veranstaltung von Kirk stand, soll er geschrien haben: "Ich habe ihn erschossen, jetzt erschießt mich".

"Märtyrer für Opfer"

Videoaufnahmen aus dem chaotischen Nachspiel des Attentats an der Utah Valley University zeigten, wie Zinn mit heruntergelassener Hose von Polizisten abgeführt wurde, während eine Menge von Studenten entsetzt zusah und er schrie: "Erschießt mich". "Er hat gesagt, er habe ihn erschossen, aber ich weiß es nicht", sagte ein Beamter zur Menge, die annahm, Zinn sei der Schütze, und ihn beim Vorbeigehen anbrüllte und beschimpfte. Sein Bild verbreitete sich im Internet, wobei viele unmittelbar nach dem Attentat glaubten, Zinn sei tatsächlich der Schütze.

Der falsche Geständige machte nach seiner Einlieferung in ein Spital wegen einer Vorerkrankung ähnlich merkwürdige Aussagen – etwa, er habe "ein Märtyrer für die erschossene Person sein wollen".

Als Querulant bekannt

Der Mann war zu jenem Zeitpunkt unbewaffnet. Während der polizeilichen Vernehmung gab er zu, Kirk nicht getötet zu haben. Er habe stattdessen durch sein Geständnis eine Ablenkung schaffen wollen, "um die Aufmerksamkeit vom echten Schützen abzulenken." Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass Zinn eine Verbindung zum wahren Schützen, dem 22-jährigen Tyler Robinson, hat.

Tyler Robinson (22) aus Utah wird verdächtigt, den Aktivisten Charlie Kirk (31) ermordet zu haben. Er wurde festgenommen.
Utah Governor's Office

Der 71-Jährige ist in der Region gemäß der "New York Post" als politischer "Querulant" bekannt. Er tauche regelmäßig bei Veranstaltungen auf und werde fast immer hinausgeworfen. Auch sei er schon unzählige Male wegen Hausfriedensbruchs festgenommen worden – bei Filmfestivals, Protesten und politischen Kundgebungen.

"Fast bei jeder politischen Veranstaltung, die man sich vorstellen kann, war George irgendwo im Hintergrund dabei", sagte Salt Lake Countys Bezirksstaatsanwalt Sim Gill der "Salt Lake Tribune". "Er ist jemand, der eigenartig sein kann und manchmal mit seltsamen Verhaltensweisen auffällt", so Gill. Zinn wurde auch schon zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Er hatte 2013 damit gedroht, den Marathon von Salt Lake City zu bombardieren.

Neue Anklage

Auch wegen des jüngsten Vorfalls in Utah wird sich Zinn verantworten müssen. Die Polizei erklärte, seine anfänglichen Aussagen hätten die Ermittlungen zu Kirks Ermordung verzögert und unnötig die Ressourcen der Strafverfolgungsbehörden in einer kritischen Phase der Untersuchung beansprucht. Er wird deshalb wegen Justizbehinderung angeklagt. Das Strafmaß reicht von einer Geldstrafe bis hin zu Haft zwischen sechs Monaten und zwanzig Jahren.

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