Die Friesacherin traute ihren Augen nicht, als sie plötzlich eine Nachricht vermeintlich von einem großen Schlagerstar bekam – via Facebook-Messenger. "Hallo", schrieb Gottfried Würcher, Sänger der Nockis ("Du warst der geilste Fehler meines Lebens").
Die Kärntnerin bemerkte schnell, dass hier ein falscher "Friedl" mit ihr schreibt. Doch nach einer kurzen Bedenkzeit ging sie auf die Nachricht ein und führte ein – zugegeben sehr holpriges – Messenger-Gespräch mit ihm. Zunächst versuchte der Fake-Schlagerstar, sein Gegenüber irgendwie von sich zu überzeugen: "Woher kommen du und was machen du?", heißt es etwa.
"Ich hab’ mit dem Fake-Account geschrieben, ich dachte mir, der muss doch irgendwann etwas von mir verlangen", erklärte die Kärntnerin der "Krone". Und tatsächlich. Schon nach kurzem Hin und Her versuchte der Kriminelle ihr VIP-Karten um 100 Euro pro Stück für das Donauinselfest anzudrehen. Die Nockis spielen dort tatsächlich – jedoch bei freiem Eintritt.
"Der Betrüger verlangte, dass ich das Geld gleich überweise – auf ein ausländisches Konto. Das wollte ich nicht, weil ich mir dachte, die Ermittler können ihn eher mit einem inländischen Konto ausforschen. Ich habe frisch und fröhlich weitergeschrieben", so die Friesacherin.
Inzwischen hat sie dem "echten" Gottfried Würcher mitgeteilt, dass ein "falscher" Namensgenosse die Fans abzocken will. "Gott sei Dank war die Frau so clever. Pro Tag melden wir 20 bis 30 Profile", so Gustl Viertbauer, Manager der Nockis. "Es gibt von Gottfried Würcher kein privates Profil – auf keiner Plattform! Es gibt nur den offiziellen Nockis-Account mit dem blauen Hakerl. Wir sind nicht die einzigen, es gibt viele Kollegen, die noch schlimmer betroffen sind. Es ist immer Vorsicht geboten".
Tatsächlich wurden auch u.a. schon Semino Rossi, "Musi"-Moderator und Sänger Marco Ventre oder "Mister Mendocino" Michael Holm Opfer von dreisten Online-Abzockern. Im Zweifelsfall sollte immer sofort die Polizei kontaktiert werden.