Viele, die sich um einen Job bewerben, kennen das: Man schickt die Unterlagen ab und hört dann nie wieder etwas vom Unternehmen. Für die meisten bleibt da vor allem ein schaler Beigeschmack zurück. Rund vier von fünf Jobsuchenden haben diese Erfahrung mit Arbeitgebern bereits mindestens einmal gemacht, 77 Prozent sogar bereits mehrmals. Das geht aus einer aktuellen Umfrage unter 1.077 Usern von karriere.at hervor.
42 Prozent der Befragten halten dieses Verhalten für unprofessionell und verlieren das Interesse an der Stelle. Bei 13 Prozent löst das sogenannte "Ghosting" durch den Arbeitgeber sogar Selbstzweifel aus.
"Leider kommt es vor, dass Unternehmen sich gar nicht auf Bewerbungen melden. Das kann mehrere Gründe haben, etwa ein Mangel an internen Prozessen zum professionellen Bewerbermanagement. Ich empfehle Jobsuchenden dranzubleiben und das Ausbleiben einer Rückmeldung nicht persönlich zu nehmen. Häufen sich die Absagen, kann es sinnvoll sein, die eigenen Bewerbungsunterlagen einem Qualitäts-Check zu unterziehen", sagt Georg Konjovic, Geschäftsführer von karriere.at.
Auch auf Firmenseite ist das Problem bekannt: In einer Umfrage unter 264 Personalverantwortlichen gaben 40 Prozent zu, dass es bei ihnen schon vorgekommen ist, Bewerber ohne Rückmeldung zu lassen. Als Hauptgrund dafür nennen 38 Prozent fehlende Zeit und Ressourcen in der Personalabteilung. Die meisten Arbeitgeber wissen aber, wie wichtig eine Rückmeldung für das Image als Arbeitgeber ist – nur 2 Prozent sehen das nicht so.
"Wir empfehlen Unternehmen, mithilfe automatisierter Eingangsbestätigungen und Status-Updates Zeit zu überbrücken, solange noch keine Entscheidung getroffen wurde, ob jemand eingeladen bzw. die Position angeboten wird oder nicht. Jede Information ist für Bewerber*innen hilfreicher als keine Information", so Konjovic.