Hollywood-Mogul steht erneut vor Gericht, doch der Prozess droht zu kippen. Im neu aufgerollten Strafverfahren gegen den früheren Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein gibt es offenbar Spannungen unter den Geschworenen. Richter Curtis Farber verlas am Montag zwei Mitteilungen aus der Jury, in denen ein Mitglied über eine schwierige Situation sprach und um ein vertrauliches Gespräch mit dem Richter bat. Zudem bat die Jury um eine erneute Erklärung zur Bedeutung des "begründeten Zweifels", offenbar aus Sorge, dass es zu keiner Einigung kommen könnte.
Ein solcher Ausgang, eine sogenannte "Hung Jury", würde das Verfahren platzen lassen und einen weiteren Prozess notwendig machen. Bereits am Freitag hatte ein Geschworener Bedenken über das Verhalten im Gremium geäußert und um Entbindung von seinen Pflichten gebeten. Der Richter lehnte das ab und erklärte, hitzige Diskussionen seien bei derart sensiblen Fällen nicht ungewöhnlich.
Weinstein steht in New York erneut wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung vor Gericht. Er weist alle Vorwürfe zurück und spricht von einvernehmlichen Kontakten. In einem früheren Verfahren war der einst mächtige Produzent 2020 zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Dieses Urteil wurde 2023 wegen Verfahrensfehlern aufgehoben, eine Neuverhandlung angeordnet.
Unabhängig davon verbüßt Weinstein derzeit in Kalifornien eine 16-jährige Haftstrafe wegen weiterer Sexualdelikte. Die Enthüllungen über sein Verhalten im Jahr 2017 gelten als Auslöser der weltweiten #MeToo-Bewegung.