Neben Bluthochdruck und Übergewicht sind Rückenschmerzen eines der Volksleiden Nummer 1. Die Gründe dafür können vielfältig sein. (Stichwort "Sitzen ist das neue Rauchen"). Bestehen die Schmerzen länger als 3 Monate, spricht man von chronischen Rückenschmerzen, die nicht nur das Leben des Betroffenen beeinflussen, sondern auch das Gesundheitssystem belasten.
Dass das Muskel-Fett-Verhältnis im Rücken ein möglicher Biomarker für Rückenschmerzen sein können, hat jetzt ein Forschungsteam der Technischen Universität München (TUM) festgestellt.
Dazu wurden Ganzkörper-MRT-Daten von 27.518Teilnehmern im Alter von 19 bis 74 Jahren ausgewertet. 21,8 % von ihnen beklagten chronische Rückenschmerzen.
Mit der Hilfe einer Künstlichen Intelligenz (KI) unterschieden die Forscher zwischen verfetteter und nicht verfetteter Muskulatur. In der statistischen Auswertung berücksichtigten sie außerdem verschiedene Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, körperliche Aktivität und Erkrankungen wie Diabetes, der Fettstoffwechselstörung Dyslipidämie, Osteoporose oder Arthrose.
Es zeigte sich: Je mehr Fettgewebe, desto höher lag die Wahrscheinlichkeit für chronische Rückenschmerzen. Umgekehrt senkte ein höherer Muskelanteil dasselbige.
Zudem lieferte die Studie Belege, dass moderater bis anstrengende Bewegung im Ausmaß von 150 Minuten pro Woche mit der niedrigsten Häufigkeit von Rückenschmerzen korrelierte, während sowohl zu wenig als auch zu viel Bewegung das Risiko erhöhte.