In den Sozialen Medien, vor allem auf TikTok und Instagram, bewerben Influencer die diverseste Produkte. Besonders beliebt: Kosmetik. Das Problem: die Content Creatoren werden immer jünger. Sie probieren die neuesten Pflegeprodukte aus, die definitiv nicht für die junge Zielgruppe geeignet sind. Zudem animieren sie noch jüngere Follower dazu, die teuren Kosmetika zu kaufen. Ein Hype, der für die junge Haut nicht ohne Folgen bleibt, wie eine Studie der Northwestern University zeigt.
Bereits im letzten Jahr lösten verschiedene Pflege- und Kosmetikprodukte, die in den Sozialen Medien beworben wurden, einen Boom in der jungen Zielgruppe aus: Viele Tweens (= Kinder, die zwischen 8 und 12 Jahre alt sind) überrannten Drogerien, wie die französische Kosmetikkette Sephora, um die beliebtesten Produkte der Influencer zu ergattern. Auf TikTok beschwerten sich ältere Content Creatoren darüber, dass aufgrund des Hypes diverse Pflegeprodukte ausverkauft waren und riefen Eltern dazu auf, ihren Kindern solche Kosmetika nicht zu holen.
Während Influencer, wie Megan Macey, die als Kosmetikerin zahlreiche Beiträge zum Thema "Hautpflege für Kinder ab 7 Jahren" hochlädt, zeigt die Studie, dass solche Beautyroutinen langwierige Folgen mit sich bringen können.
Für die Studie tauchte das Forscherteam tief in die TikTok-Welt ein. Dabei stellten sie fest, dass die Kinder, welche im Alter zwischen 7 und 18 Jahre waren, im Durchschnitt sechs Kosmetikprodukte nutzten und monatlich rund 168 US-Dollar für ihre Gesichtspflege ausgaben. Molly Hales, Hauptautorin der Studie, betonte, dass durch das Auftragen diverser Chemikalien das Risiko, an Hautirritation, Sonnensensibilität und Dermatitis zu leiden, deutlich erhöht wird. Die Pflegeprodukte schaffe zudem kaum Vorteile für die Haut der Kinder und Teenies.
Auch wenn Influencer sich als Beauty-Experten betiteln, ist vielen von ihnen nicht bewusst, dass sie mehrere Pflegeprodukte mit demselben Inhaltsstoff, wie AHA-Säure, in ihrer täglichen Routine nutzen. Dadurch entsteht ein ebenso hohes Reizungsrisiko, wie bei der gleichzeitigen Anwendung mehrerer Wirkstoffe. Gleichzeitig inkludierten lediglich 26 Prozent der Videos eine Sonnenpflege, die von den Hautärzten am meisten angepriesen wird.
Anstatt das Taschengeld für teure Kosmetika und High-End Produkte auszugeben, sollte vor allem in der heißesten Saison auf einen richtigen Sonnenschutz Wert gelegt werden.