Auf der als Ferienziel beliebten italienischen Insel Sardinien wüten derzeit mehrere Brände. Besonders im südlichen Teil spitzt sich die Lage derzeit zu. So drangen die Flammen an der Badebucht Punta Molentis bei Villasimius bis an den Strand vor und versperrten den Badegästen praktisch alle Fluchtwege, wie "Rai News" schreibt.
Zahlreiche Strandbesucher gerieten in Panik und eilten zu ihren Autos auf dem Parkplatz – einige steuerten ihre Fahrzeuge sogar direkt auf den Strand, um ihre Angehörigen so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen. Umgehend wurde die Hafenbehörde von Cagliari um Hilfe gebeten: Diese sollte nötigenfalls eine Rettungsaktion via Meer ermöglichen.
102 Personen, darunter 12 Kinder, wurden von der Küstenwache mit Booten aus dem gefährdeten Gebiet gebracht. Auch der ökologische Schaden ist beträchtlich: Umweltschützer beklagen, ein "Umweltjuwel" sei in Flammen aufgegangen. Zwei Feuerwehrteams sind im Dauereinsatz, um die Brände zu bekämpfen und das Gebiet zu sichern.
Auch in der Umgebung von Orosei brach am Montagmorgen ein Großbrand aus, wie "L'Unione Sarda" berichtet. Demnach werden die Flammen durch den starken Mistralwind angefacht. Der Brand breite sich schnell in Richtung Sos Alinos aus: Häuser, Unterkünfte und landwirtschaftliche Flächen sind bedroht.
Inzwischen sind fünf Teams der Feuerwehr mit dreizehn Fahrzeugen mit der Brandbekämpfung in Orosei beauftragt. Auch drei Canadair-Flugzeuge, die von Olbia aus gestartet sind, sowie ein Löschhelikopter sind vor Ort im Einsatz. Bisher gibt es keine Meldungen zu verletzten Personen, die Lage bleibt jedoch kritisch und verändert sich ständig.