"Größte Evakuierungsaktion"

Flammen-Inferno in Kanada – 17.000 Menschen geflohen

In der Mitte Kanadas toben derzeit heftige Waldbrände. Nun mussten fast 20.000 Menschen evakuiert werden.
29.05.2025, 12:40
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Wegen heftiger Waldbrände sind im Zentrum Kanadas mehr als 17.000 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Es handele sich um "die größte Evakuierungsaktion" in der Provinz Manitoba "seit Menschengedenken", sagte Manitobas Premierminister Wab Kinew am Mittwoch vor Journalisten. Für die gesamte Provinz sei der Notstand ausgerufen worden.

Kinew zufolge wurden bislang 22 aktive Waldbrände in der Provinz gezählt. Erstmals loderten Feuer nicht nur in einer Region, sondern in allen Regionen von Manitoba. Aus seiner Sicht ist dies "ein Zeichen für den Klimawandel, an den wir uns anpassen müssen".

Armeeflugzeuge werden eingesetzt

Weiter sagte der Regierungschef, er habe Premierminister Mark Carney gebeten, das kanadische Militär zur Unterstützung bei den Evakuierungen und der Brandbekämpfung anzuweisen. Es würden "unverzüglich" Armeeflugzeuge eingesetzt, um die Menschen aus den gefährdeten, abgelegenen Orten im Norden in Sicherheit zu bringen. Auch würden zusätzliche Mittel zur Brandbekämpfung freigegeben.

Besonders betroffen von den Flammen ist demnach die 5000-Einwohner-Stadt Flin Flon. Die Bewohner wurden aufgefordert, sich für die sofortige Flucht bereitzuhalten, sobald die Flammen sich der Bergbaustadt nähern.

Auch die Bewohner mehrerer anderer abgelegener Städte und indigener Gemeinden wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Es wird erwartet, dass die meisten der Evakuierten in Manitobas Hauptstadt Winnipeg gebracht werden. Die einzige Autobahn, die aus Flin Flon herausführt, war jedoch am Mittwoch restlos überlastet. Den örtlichen Tankstellen ging zudem das Benzin aus.

200.000 Hektar in 134 Bränden brennen

Allein im vergangenen Monat verbrannten nach Angaben der Waldbrandbehörde fast 200.000 Hektar Wald – mehr als dreimal so viel wie durchschnittlich in den vergangenen fünf Jahren. Manitoba verzeichne in diesem Jahr aufgrund anhaltender Trockenheit und ungewöhnlich hoher Temperaturen bisher landesweit die höchste Feueraktivität, sagte Kirstin Hayward von der Waldbrandbehörde.

Derzeit wüten 134 aktive Brände in ganz Kanada, darunter in British Columbia, Alberta, Saskatchewan, Manitoba und Ontario. Die Hälfte davon sind den Behörden zufolge außer Kontrolle.

Etwa tausend indigene Einwohner Manitobas sowie 4000 Menschen aus dem nördlichen Dorf Pelican Narrows und weiteren Ortschaften in Manitobas Nachbarprovinz Saskatchewan waren bereits Anfang der Woche evakuiert worden.

Zwei Personen gestorben

Der Premierminister von Manitoba erklärte, es würden nun Notunterkünfte für die vielen Evakuierten eingerichtet. An Unternehmen und Gemeinden in der ganzen Provinz appellierte er, "ihre Türen für die vertriebenen Bewohner zu öffnen".

Erst Mitte Mai waren in Manitoba zwei Menschen bei Waldbränden ums Leben gekommen, nachdem sie in einem großen Waldbrand nordöstlich von Winnipeg eingeschlossen wurden. Im Jahr 2023 erlebte Kanada seine bisher schlimmste Waldbrandsaison. Mehr als 15 Millionen Hektar Land verbrannten, acht Feuerwehrleute kamen ums Leben, 230.000 Menschen wurden evakuiert.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } 29.05.2025, 12:40
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