Von der Nase bis zum Schwanz

"Fleisch ist keine Wegwerfware – wir verwerten alles"

Die Wiener Diplom-Fleisch-Sommerliere und Gastronomin Karin Neumaerker fordert den wertschätzenden Umgang mit den Tieren und ihrem Fleisch ein.
Wien Heute
28.05.2025, 07:00

"Ich bin dafür, dass wir nicht täglich Fleisch essen, sondern bewusst und nachhaltig. Weniger ist mehr", so Karin Neumaerker im Gespräch mit "Heute".

Die Geschäftsführerin des Fleisch-Spezialitäten-Lokals Aumaerk in der Seilergasse 14 (Innere Stadt) hat die höchste Ausbildung im Bereich absolviert: Sie ist seit 2023 diplomierte Fleisch-Sommerliere.

Zusammen mit ihrem Mann Harald hat sie ein eigenes patentiertes Verfahren entwickelt, für den besonderen Fleisch-Genuss. Die Produktionsstätte haben die beiden im 21. Bezirk. Als sie zum "Wien Product" gekürt wurden und selbst die deutsche TV-Sendung Galileo zu Besuch war, stand fest: Jetzt müssen wir auch für die Wiener sichtbar werden, nicht nur für die Gastronomen und Online-Kunden. Seither können Fleischgourmets in der Seilergasse 14 kosten, wie gut Fleisch schmecken kann: im Lokal und to go.

Lunch und Semmeln für den kleinen Hunger

Es gibt Lunch-Angebote mit einem täglich wechselnden Gericht und einem fixen Posten, wie dem berühmten Schweinsbraten – dem Bestseller und Lieblingsgericht der Betreiberin, um 15 Euro. Wer es eilig hat, greift zur Pork Royal Semmel mit Fleisch aus dem Tullnerfeld um 7 Euro. "Heute" hat gekostet und war sehr begeistert: Fleisch kann wirklich überragend schmecken, wenn man auf Zubereitung, Regionalität und Bio-Qualität achtet.

Der Schweinsbraten ist auch bei internationalem Publikum angesagt: besonders auch die Chinesen lieben ihn und kommen immer wieder in großen Reisengruppen zu Aumaerk. Als Hauptspeisen steht also ganz oben auf der Beliebtheitsliste das Burning Pork Royal (13,90 Euro) – das ist der Schweinsbraten vom Bauch mit Serviettenknödeln, Jus und Champagner-Sauerkraut.

Das Beef Royal aus dem Rinderrücken mit Grillgemüse und Kartoffelpraline (14,90) ist ebenfalls ein beliebtes Gericht genauso wie das Gentle Chick. Das Hendl kommt um 11,90 mit Karotten und Rosmarin-Kartoffeln und zum Dessert stehen der warme Brownie, das Tiramisu oder ein Mill' feuille (Blätterteig-Schichtkuchen) zur Wahl (ab 6,90 Euro).

Essen in Wien – neue Restaurants, Cafés und Pop-Ups

Die Fleisch Sommelierin prüft sogar den PH-Wert ihres Fleischs: Wenn das Tier gestresst war, sieht sie das am Testergebnis – Stress kommt hier nicht auf den Teller. Karin Neumaerk ist wichtig, den Umgang mit Tieren und Fleisch neu zu denken. "Der Geschmack beginnt auf der Wiese". Sie berücksichtigt beim Einkauf das Prinzip "from Nose to tail" (Von der Nase bis zum Schwanz") heißt das Prinzip, bei dem man nicht nur die Filetstücke entnimmt und den Rest in die Tonne wirft, sondern auch aus schwerer zubereitbaren Teile in Leckerbissen schafft.

Nicht nur die Filetstückchen essen

"Das Tier ist mehr als sein Filet". Karin Neumaerker hat beispielsweise eine neue Schnitttechnik entwickelt, bei der auch schmackhafte Stückchen aus dem Rücken geschnitten werden können. Das Gericht kommt an: "Das geht sehr gut". Im Lokal kann man sich auch an vegetarischen Speisen erfreuen. "Ich liebe den Fleisch Geschmack, aber ich esse nicht täglich Fleisch", so die Unternehmerin mit ihrem 14-köpfigen Team.

"Mein persönlicher Liebling ist der Schweinsbraten. Der ist emotional, ein Geschmack aus der Kindheit. Oma hat den besten gemacht – ich habe das Rezept leicht adaptiert". Die Mama sei sehr stolz, so Karin Neumaerker. Dazu gibt es spezielle Schampusvarianten. "Kreationen, die es nur bei uns gibt." Die Kreationen sind in der Oberliga der Weine angesiedelt, mit einem Preis um 40 Euro die Flasche.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 28.05.2025, 15:46, 28.05.2025, 07:00
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