Ein freundlicher Plausch im Stiegenhaus? Vielleicht. Gemeinsames Grillen? Selten. Aber wer wie laut niest oder mit wem er streitet – das bekommt man auch ohne Einladung mit. Eine neue Studie von "marketagent" im Auftrag von OBI zeigt: In Österreich kennt man seine Nachbarn kaum – aber man hört sie umso besser.
Knapp ein Fünftel der Österreicher (21,4 Prozent) gibt zu, mehr über ihre Nachbarn durch Geräusche als durch Gespräche zu erfahren. Die Wände sind dünn, das Gedächtnis gut. Gespräche bleiben flüchtig, der Alltag oft stumm. Und obwohl 28,1Prozent den Namen der Leute nebenan nur zufällig kennen, wissen sie oft genau, wann der Fernseher zu laut oder der Streit zu hitzig wird.
Und wenn’s dann zu laut wird? Dann hört der Spaß auf. Jeder Zweite (50,4 Prozent) hat sich schon mal über Lärmbelästigung geärgert; 15,7 Prozent riefen deshalb sogar die Polizei.
Trotz allem wird geholfen: Über die Hälfte (56,9 Prozent) hilft bei kleinen Dingen – Pakete annehmen, Blumen gießen, die Post holen. Vor allem ältere Generationen halten den nachbarschaftlichen Zusammenhalt hoch. Die Babyboomer (67,9 Prozent) sind dabei besonders aktiv, während sich die Gen Z lieber heraushält: Ein Drittel hilft selten oder gar nicht.
Zwar wird in Österreich gern geplaudert – 67,9Prozent tun das regelmäßig bei zufälligen Treffen –, aber echte Nähe entsteht selten. Nur jeder Fünfte (20,5Prozent) lädt Nachbarn auch mal zu sich nach Hause ein. In Wien sind’s sogar nur 14,6Prozent. Freundschaften entstehen also meist nicht.
Im Auftrag von OBI befragte das Markt- und Meinungsforschungsinstitut "Marketagent" im März 2025 insgesamt 1.000 Personen österreichweit im Alter zwischen 14 und 75 Jahren zu ihrem Einstellungsverhalten gegenüber dem Thema "Nachbarschaft in Österreich". Die Ausgangsstichprobe wurde gewichtet und ist repräsentativ für die österreichische Gesamtbevölkerung.