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Schladming-Flitzerin: Ihrer Kollegin droht Gefängnis

Heute Redaktion
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Im Hintergrund Kinsey Wolanski bei ihren Stunts in der Champions League und beim Schladming-Nachtslalom. Im Vordergrund der Mugshot von Kelly Green nach der Festnahme beim Super Bowl.
Im Hintergrund Kinsey Wolanski bei ihren Stunts in der Champions League und beim Schladming-Nachtslalom. Im Vordergrund der Mugshot von Kelly Green nach der Festnahme beim Super Bowl.
Bild: picturedesk.com, Screenshot

Die Schladming-Flitzerin zahlt ihre Strafe aus der Portokasse. Ihre US-"Kollegin" muss nach ihrem Stunt beim Super Bowl in Miami härtere Konsequenzen fürchten.

Rund 100 Millionen Zuschauer fiebern jährlich beim Super Bowl mit. Es ist das größte Einzelsportereignis der Welt. Umso wichtiger ist es den Veranstaltern, beim von vorne bis hinten durchchoreografierten Event nichts zu zeigen, was das große Football-Fest der Amerikaner ins Schmutzige ziehen könnte.

Flitzerin mit Kontakten zur Schladming-"Übeltäterin"

Kelly Green passte da nicht ins Bild. Buchstäblich. Die 33-Jährige ist auch unter dem Namen Kelly Kay bekannt. Ihre Berufsbezeichnung: Instagram-Model und neuerdings Flitzerin.

Sie versuchte am vergangenen Sonntag, was ihr Kinsey Wolanski beim Champions-League-Finale und beim Nachtslalom in Schladming so eindrucksvoll vorgemacht hatte.

Die 23-Jährige ist seit ihrem Stunt beim Endspiel der Königsklasse 2019 in Madrid ein Star, zählt mittlerweile 3,5 Millionen Follower.So viel casht Wolanski für ihre Stunts auf Instagram.

Zurück zu Green. Die junge Frau steht im Fokus der US-amerikanischen Presse. Sie wollte, wie Wolanski, im knappen Badeanzug mit der Aufschrift "Vitaly Uncensored" über das Feld huschen. Es handelt sich dabei um die Website von Wolanski-Lover Vitaly Zdorovetskiy, der durch Aufreger-Aktionen auf seine Marke aufmerksam machen lässt.

Flitz-Fehlschlag

Greens Pech: Die Security beim Super Bowl kennt keine Gnade. Sie wurde aufgehalten, bevor sie es auf die TV-Bildschirme der Zuschauermassen schaffte. Einige Amateuraufnahmen von den Tribünen und vereinzelte Agenturfotos (siehe oben) sind Zeugnis ihres ungewöhnlichen Auftritts.

Wolanski hatte es im Champions-League-Finale ohne Probleme aufs Feld geschafft, lief zwischen den Stars von Liverpool und Tottenham umher. In Schladming war sie vergangene Woche den Zielhang hinabgelaufen und hatte sogar die Zeitnehmung beim Italiener Alex Vinatzer vorzeitig ausgelöst.

Ein Jahr Haft für Green?

Während Green behauptet, von der US-Securtiy überhart behandelt worden zu sein und ihr ernste rechtliche Konsequenzen drohen, kam Wolanski mit einem (sprichwörtlichen!) blauen Auge davon.

Green soll Informationen der "TMZ" zufolge bis zu ein Jahr Haft drohen. Sie sei an Ort und Stelle festgenommen, acht Stunden in einer "eiskalten Zelle" im Stadion festgehalten und wegen Übertretung angezeigt worden. Als Andenken erhielt sie einen "Mugshot", laut eigenen Angaben zusätzlich einige Blutergüsse.

Milde Strafe für Planai-Stunt

Ganz anders Wolanski. Die 23-Jährige wurde in Schladming ebenfalls von Securitykräften gestoppt. In Österreich wurde sie aber nicht gepackt und gezerrt, sondern aus dem Zielbereich begleitet.

Gegenüber den Beamten soll sich Wolanski kooperativ verhalten haben, weshalb auch keine Festnahme ausgesprochen werden musste. Nach der Identitätsfeststellung vor Ort wurde die 23-Jährige wegen des Verdachtes einer Anstandsverletzung nach § 2 des Steiermärkischem Landes-Sicherheitsgesetz (StLSG) der Bezirkshauptmannschaft Liezen angezeigt.

Wie aus dem zugehörigen Rechtstext hervorgeht, kann eine solche Verwaltungsübertretung teuer werden. Ihre Aktion kann für die Flitzerin demnach eine Geldstrafe von bis zu 2.000 Euro nach sich ziehen.

Weil die Amerikanerin für die österreichische Justiz vielleicht in Zukunft nicht mehr greifbar sein könnte, wurde noch vor Ort eine Sicherheitsleistung in der Höhe von "einigen Hundert Euro" eingehoben, wie ein Polizei-Sprecher gegenüber "Heute" bestätigt.

Wolanski wird die Strafe leicht verkraften können. Sie scheffelt mit ihren Aktionen Millionen. Als Flitzer dürfte man in Österreich also vergleichsweise gemütlich leben.