Gesundheit
Forscher sicher: Virus mutiert und noch ansteckender
Macht seine Mutation das Coronavirus noch gefährlicher? Ein Einfluss auf die Ansteckungsrate sei wahrscheinlich, wie Forscher herausfanden.
Die Infektionszahlen schießen weltweit drastisch in die Höhe. Grund dafür könnte eine Mutation des Coronavirus sein, die sich als noch infektiöser erweist als die Vorgängervariante.
Die Mutation D614G sorge dafür, dass das Coronavirus in seiner mutierten Form noch ansteckender und gefährlicher ist, wie Forscher des Houston Methodist Hospital in Texas in einer neuen Studie betonen. Das hängt mit den Veränderungen in den Spike-Proteinen zusammen, mit denen sich das Virus nun noch besser an die menschlichen Zellen anheften könne. Dazu hatten sie die zwei Infektionswellen miteinander verglichen.
Die Untersuchung wurde auf medrxiv veröffentlicht.
Erkenntnis: Mehr Körperzellen wegen Mutation infiziert
Genetiker gehen davon aus, dass das Virus sich in den ersten Monaten auf den neuen Wirt anpasst. Die meisten Mutationen verschwinden wieder, einige haben jedoch das Potenzial, das Verhalten der Viren zu verändern. So etwas scheint gerade zu passieren. Die Verbreitung im Körper ist großflächiger möglich als noch bei dem ersten Coronavirus-Typen.
Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass es auch tödlicher ist. Die Schwere der Erkrankung hänge nach wie vor vom Gesundheitszustand und individuellen Faktoren der Betroffenen ab, so die Forscher.
Wissenschaftler am Los Alamos National Laboratory in New Mexico entdeckten zudem, dass D614G sich an einer Stelle befindet, die von Antikörpern des Immunsystems erkannt wird. Die Mutation könnte so die Immunreaktion des Körpers und damit die Schutzwirkung von Impfstoffen beeinflussen. Die Folge könnte eine längere Dauer der Infektion sein.