Studie deckt auf

Diese Nikotinbeutel machen süchtiger als andere

Nikotin macht bereits stark süchtig. Eine neue Studie legt nun nahe, dass bestimmte Aromastoffe in Nikotinbeuteln dies noch verstärken.
Heute Life
18.03.2025, 22:46
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Laut einer neuen Studie hängt das Suchtpotenzial von Nikotinbeuteln und anderen oralen Produkten möglicherweise von ihren Aromen ab. Nikotinbeutel sind kleine Tütchen, die zwischen Zahnfleisch und Lippe platziert werden und Nikotin ohne Tabak abgeben. Sie erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

Die neue Studie legt nahe, dass bestimmte Aromen und Süßstoffe den Nikotinkonsum erheblich beeinflussen können. Das Forscherteam testete an Ratten verschiedene Kombinationen von Aromen und Süßungsmitteln in Verbindung mit Nikotinwasserlösung und maß die daraus resultierende Nikotinaufnahme. "Wir wollten verstehen, wie Süßstoffe und Aromen den Nikotinkonsum beeinflussen", erklärte der Studienautorin Dr. Deniz Bagdas, Forscher an der Yale School of Medicine, gegenüber BBC Science Focus. "Viele orale Nikotinprodukte enthalten diese Zusatzstoffe, aber ihre Auswirkungen auf das Verhalten und die Vorlieben bei der Nikotinwahl sind nicht vollständig bekannt."

Männchen sprechen mehr auf Aromen an, Weibchen auf Süßstoffe

Die Studie untersuchte, wie die Süßstoffe Saccharose, Saccharin und der Aromazusatz Zimtaldehyd (Hauptchemikalie in Zimt, die den Geschmack verleiht) die Nikotinpräferenz beeinflussen. Wie erwartet zeigten sowohl männliche als auch weibliche Ratten eine starke Vorliebe für die gesüßten Lösungen, allerdings mit bemerkenswerten Unterschieden: Weibchen konsumierten am meisten Nikotin, wenn es nur mit Süßstoffen kombiniert wurde, während Männchen Nikotin bevorzugten, wenn es mit Zimtaldehyd kombiniert wurde.

Den Autoren zufolge zeigt dies, dass Aromen den Nikotinkonsum von Männchen stärker beeinflussen können als den von Weibchen, die eine größere Empfindlichkeit gegenüber Süße aufweisen. Die Studie zeigte auch, dass Menthol-Aroma den Konsum bei Männchen, nicht aber bei Weibchen erhöhte, was diese Theorie untermauert.

Die Studie wurde zwar an Ratten durchgeführt, doch Nagetiere und Menschen hätten ähnliche Belohnungssysteme, sodass die Ergebnisse auch für das menschliche Verhalten relevant sind (obwohl bisher noch keine ähnlichen Studien an Menschen durchgeführt wurden). "Nagetiere haben gut etablierte Geschmackspräferenzen und Belohnungssysteme, was sie zu einem guten Modell macht, um zu verstehen, wie Zusatzstoffe den Nikotinkonsum beeinflussen", sagte die Psychiaterin. Das ermögliche es, die Auswirkungen bestimmter Süßstoffe und Aromen auf die Nikotinpräferenz zu isolieren und zu verstehen – unabhängig von zusätzlichen äußeren Einflüssen wie Marketing, sozialen Faktoren oder anderen Inhaltsstoffen, die in oralen Nikotinprodukten enthalten sind.

Zusatzstoffe regulieren

Da aromatisierte Nikotinbeutel weit verbreitet sind und in verschiedenen Formen vermarktet werden, wirft die Studie Fragen zu möglichen Regulierungsmaßnahmen auf. "Durch die Identifizierung von Zusatzstoffen, die die Attraktivität oraler Nikotinprodukte und ihr potenzielles Suchtrisiko erhöhen, können unsere Ergebnisse Strategien zur Schadensminimierung und Regulierungsmaßnahmen beeinflussen", sagte Bagdas.

"Unsere Arbeit unterstreicht insbesondere die bedeutende Rolle der Süße bei der Entscheidung für orale Nikotinprodukte und deren Konsum, was darauf hindeutet, wie wichtig es für die öffentliche Gesundheit ist, nicht nur die Aromen, sondern auch die Süßstoffe in oralen Nikotinprodukten zu regulieren."

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