Kaum ist die letzte Überweisung an die Gläubiger der Forstinger Österreich GmbH ergangen, sieht sich die Leitung des Unternehmens wieder auf Erfolgskurs: "Mit der Zahlung der letzten Quote im September 2025 ist das Sanierungsverfahren abgeschlossen. Die Neueröffnung in Neunkirchen steht daher nicht nur für Expansion, sondern auch für die erfolgreiche Rückkehr zu einem langfristig soliden Wachstumskurs", sagt Harald Chromy, technischer Geschäftsführer.
Der wirtschatliche Geschäftsführer bei Forstinger, Rudolf Bayer, ergänzt: "Mitarbeitende, Handelspartner*innen, alle einen harten Sparkurs mitgetragen. Vor diesem Hintergrund und obwohl die Belastungen für die österreichische Wirtschaft hoch sind, hat es besonderen Symbolcharakter, ein solches Projekt umsetzen zu können."
Mit der neuen Filiale in Neunkirchen biete man der Kundschaft ein deutlich verbessertes Einkaufserlebnis und modernste Werkstattleistungen. "Wir zeigen auch wofür Forstinger heute steht: Ein modernes Unternehmen, das serviceorientierte, leistbare Mobilität und ein Top Preis-Leistungsverhältnis bietet."
Am 3. Oktober wurde die neue Filiale feierlich eröffnet – mit dabei war, stellvertretend für Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Hermann Hauer, Abgeordneter im NÖ Landtag. Forstinger war auch schon vor der Pleite 2023 in Neunkirchen vertreten, allerdings nicht mehr zeitgemäß.
Der neue Standort Am Spitz 6A, im ehemaligen Autohaus Zezula, entspreche jetzt modernsten Standards, heißt es von der Unternehmensspitze. Für Kunden gäbe es dort attraktive Eröffnungsangebote, ein neues Shop-Konzept, hochwertige Werkstattleistungen – und auch die §57a-Überprüfung (Pickerl) könne gemacht werden. Selbst an die Nachhaltigkeit will man gedacht haben: Es gibt eine Photovoltaikanlage und zwei E-Tankplätze.
Auch beim Personal möchte Forstinger aufstocken: Der Kfz-Zubehörhändler sucht österreichweit 40 neue Vollzeit-Mitarbeiter sowie saisonale Reifenmonteure. In Niederösterreich sind 18 Reifenmonteur-Stellen und 9 weitere Jobs offen, davon ein Reifenmonteur und zwei KFZ-Techniker in Neunkirchen.
Das Unternehmen mit Sitz in Tulln gibt an zuletzt einem Umsatz von über 70 Millionen Euro (2024) erzielt zu haben. Damit sei man der führende Spezialist für Autozubehör, Reifen und Ersatzteile in Österreich.
Mehr als 400 Personen seien derzeit bei Forstinger beschäftigt. Sie sind verteilt auf 69 Filialen in ganz Österreich, an die 68 Fachwerkstätten angeschlossen sind. Das Unternehmen betont der einzige Anbieter im Land zu sein, der Zubehör, Ersatzteile und Fachwerkstattleistungen flächendeckend, preislich attraktiv anbiete.
Und darüber hinaus sorge die Kombination aus Handel und Fachwerkstätten für praktische One-Stop-Lösungen. Für Kunden soll das besonders konfortabel sein, denn es gäbe nun alles aus einer Hand. Mit starkem Kundenservice und kompetenter Beratung will man die Kunden überzeugen.
Alles, was Kunden im Shop kaufen, könne sogleich eingebaut werden. Die Fachwerkstätten böten darüber hinaus Reparaturen und Wartungen von E-Autos, Reifenservice und Reifenaufbewahrung.
Die meisten Werkstätten seien außerdem Bosch-Modulpartner. Die Mitarbeiter würden direkt von der Firma Bosch geschult werden, damit beispielsweise Abgasmessungen und Serviceleistungen und Reparaturen fachgerecht gemacht werden. Damit seien Services nach Herstellervorgaben kein Problem – Garantie und Gewährleistung blieben erhalten.
Neben seinen Eigenmarken setzt Forstinger auf bekannte Markenprodukte, wie etwa Thule-Produkte bei Fahrradträgern und Dachboxen, Pflegeprodukte von Sonax, Schmiermittel von Liqui Moly oder Eurolub oder Autobatterien von Bosch und Banner.
Nach der erfolgreichen dritten Sanierung investiert Forstinger jetzt auch noch "kräftig" in Digitalisierung: "Der neue Webshop bietet ein noch größeres Sortiment und ermöglicht direkte Lieferungen nach Hause oder in eine Wunschfiliale (Click & Collect)."
In Zukunft will Forstinger mehr auf klimaschonende Mobilität setzen und seine Fachwerkstätten weiter ausbauen, um ein Angebot zu bieten, "das keine Wünsche offenlässt."