Der Sieg von JJ beim Song Contest (ESC) sorgte zwar einerseits für große Freude im Land. Beim ORF sah man den Triumph allerdings mit gemischten Gefühlen. Denn die Ausrichtung und Übertragung des Events wird enorme Summen verschlingen. Angesichts der ohnehin schon prekären finanziellen Situation musste der Sender nun bereits zwei geplante Formate im kommenden Jahr absagen.
Bereits vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass es 2026 keine Ausgabe von "Dancing Stars" geben wird. Am Mittwoch machte der ORF dann eine weitere Entscheidung publik. Die für Herbst 2025 geplante "Große Chance der Blasmusik" muss dem Eurovision Song Contest 2026 weichen und wird auf unbestimmte Zeit verschoben.
"Da Konzeption und Umsetzung des Eurovision Song Contest und des umfassenden Begleitprogramms eine vorausschauende und effiziente Planung erfordern, wurde zudem festgelegt, dass 'Die große Chance der Blasmusik' nicht im Herbst 2025, sondern nach der Ausrichtung des ESC 2026 finalisiert und ausgestrahlt wird", heißt es seitens des Senders.
Einer, der diese Entscheidung nicht nachvollziehen kann, ist FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker. "Ich sehe hier schlichtweg keinen Zusammenhang. Der ESC wird im Mai 2026 irgendwo in Österreich stattfinden, die Blasmusik-Show wäre über ein halbes Jahr vorher gelaufen. Es ist typisch für den 'woken' ORF, dass man Volkskultur zugunsten eines Regenbogen-Events wie dem Eurovision Song Contest opfert", tobt der Politiker in einer Aussendung.
Heimische Blasmusikkapellen würden "einen unverzichtbaren Bestandteil für den Erhalt und die Pflege unseres Brauchtums" leisten, so Hafenecker. "Nach Jahrzehnten der Plastik-Pop-Casting-Shows ringt sich der ORF endlich durch und widmet sich österreichischem Kulturgut – schon wird alles wieder eingestampft, weil sich der Küniglberg geschlossen auf den Regenbogen-Event konzentrieren will, kann Hafenecker die Entscheidung des ORF nicht nachvollziehen.