"Die sicherheitspolitische Lage in Europa hat sich durch den Angriffskrieg auf europäischem Boden dramatisch verschlechtert", erklärte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner beim Startschuss für die neue "Wehrdienstkommission" am Montag. Diese soll alternative Modelle für die Weiterentwicklung des Wehr- und Zivildienstes erarbeiten.
Die Kommission bestehend aus Fachexperten unterschiedlicher Bereiche, beschäftigt sich mit dem Thema der professionellen Befüllung der Miliz und mit der künftigen Ausgestaltung. Ziel ist es, die volle Einsatzbereitschaft des Bundesheeres für alle Einsatzaufgaben rasch wiederherzustellen als auch die verstärkte Übungstätigkeit sicherzustellen. Dafür soll die Kommission bis spätestens Ende des Jahres einen Bericht mit drei Vorschlägen ausarbeiten, der dann der Bundesministerin für Landesverteidigung vorgelegt wird.
"Der Auftrag lautet, bis zum Jahresende drei Vorschläge zu erarbeiten, wie man die bestmöglichen Modelle für die Zukunft findet, um Österreich sicherer zu machen", erklärte die Verteidigungsministerin im "Heute"-Interview.
"Der Wehrdienst betrifft uns alle", so Tanner. Auf die Frage, ob sechs Monate ausreichend seien oder ob eine Verlängerung notwendig sei, antwortete sie: "Eine Verlängerung ist nur eine Variante. In erster Linie geht es darum, dass die Entscheidung junger Männer pro Bundesheer ausfällt. Dafür werbe ich als Verteidigungsministerin, denn dieser Dienst ist etwas Wichtiges für unser Land. Auch für junge Frauen haben wir eine Möglichkeit zum freiwilligen Grundwehrdienst geschaffen."
Weiters verlangte Tanner die "volle Einsatzbereitschaft" Österreichs. "Wenn man fragt: Wer ist bereit, das Land mit der Waffe zu verteidigen, dann ist die Antwort mit 20 Prozent seit Jahren gleich gering."