Frankreich hat Italiens Botschafterin Emanuela D'Alessandro in Paris einbestellt. Hintergrund sind scharfe Bemerkungen des italienischen Vize-Ministerpräsidenten Matteo Salvini über Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Salvini kritisierte Macrons Ukraine-Politik und spottete, dieser könne sich selbst an die Front begeben, wie RAI News berichtet. Die französische Regierung bezeichnete die Äußerungen als inakzeptabel.
Macron hatte zuvor angeregt, über eine Stationierung europäischer Soldaten in der Ukraine nachzudenken, um den Frieden zu sichern. Salvini reagierte darauf gegenüber Journalisten. Er sagte, Macron solle sich einen Helm aufsetzen, eine kugelsichere Weste anziehen, ein Gewehr nehmen und selbst in die Ukraine gehen. Außerdem richtete er an Macron die Redewendung "attaccati al tram", was sinngemäß bedeutet "Geh dahin, wo der Pfeffer wächst".
Aus Pariser Regierungskreisen hieß es, die Worte des italienischen Politikers seien "inakzeptabel". Sie widersprächen "dem Vertrauensklima und den historischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern sowie den jüngsten bilateralen Entwicklungen". Diese hätten zuletzt eine starke Übereinstimmung gezeigt, "insbesondere in Bezug auf ihre unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine".
Matteo Salvini ist Vorsitzender der rechten Lega-Partei. Er ist seit 2022 stellvertretender Ministerpräsident Italiens und zugleich Infrastrukturminister.