In Niederösterreich sorgen derzeit aktuelle Entwicklungen rund um einen grausamen Kriminalfall für Aufsehen: Ein 28-jähriger Mann soll in der Stadtgemeinde Baden seine frühere Nachbarin und langjährige Bezugsperson brutal erschlagen haben. Die Ermittler sind überzeugt: Es war Mord. Nun erfolgte die Anklage.
Am 11. Februar 2025 entdeckte die Polizei die Leiche der 81-jährigen Margit G. in ihrer Wohnung – blutüberströmt, mit massiven Kopfverletzungen. Der Obduktionsbericht nennt als Todesursache stumpfe Gewalt – mindestens 17 Schläge mit einem hammerähnlichen Gegenstand. "Heute" hat dazu berichtet.
Wie bekannt wurde, waren Opfer und Tatverdächtiger über zwei Jahrzehnte bekannt. Die gebürtige Niederösterreicherin hatte während der Kindheit des Tatverdächtigen regelmäßig auf ihn aufgepasst. Er soll das Vertrauen der Frau über Jahre genossen haben, ein Erbe dürfte im Raum gestanden haben – möglicherweise die Eigentumswohnung der Seniorin.
Obwohl am Tatort nichts fehlte, deuten laut Anklage Aussagen darauf hin, dass Margit G. dem 28-Jährigen ihre Wohnung versprochen haben könnte. Enttäuschte Hoffnung hat möglicherweise zur Eskalation geführt. Nach der Tat soll der mutmaßliche Täter in der Küche Hände und Tatwaffe abgewaschen haben
Laut der Zeitung Kurier fanden Ermittler insgesamt 16 DNA-Spuren des Beschuldigten an der Leiche und in der Wohnung. Diese stünden in direktem Zusammenhang mit der Tötungshandlung. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ließ darauf den Tatverdächtigen am 12. März festnehmen.
Brisantes Detail: Der Mann hatte noch kurz vor dem Mord im Internet zu Rolex-Uhren recherchiert. Das Opfer trug beim Auffinden tatsächlich eine wertvolle Uhr – gestohlen wurde sie aber nicht. Ein Raubmord wird daher ausgeschlossen.
Der 28-Jährige, ein arbeitsloser Ex-Fußballer, bestreitet die Tat. Seine Anwälte erklären, dass die DNA-Spuren auf häufige Besuche zurückzuführen seien. Die Pensionistin sei für ihn "wie eine Oma" gewesen.
Ob diese Aussagen vor Gericht halten, oder sich in Widersprüchen auflösen, kann derzeit nicht mit Bestimmtheit gesagt werden. Auch Verhandlungstermin steht noch keiner fest. Das Landesgericht Wiener Neustadt prüft derzeit Anträge zur Auswertung von Handy- und Bewegungsdaten des Tatverdächtigen.