Während man erwachsenen Füchsen einen irrsinnig wachen und schnellen Geist zuspricht, sind Fuchskinder meist völlig verpeilt in der Natur unterwegs und manövrieren sich nicht selten in ausweglose Situationen. Ganze sechs Stunden hatte die Tierrettung Essen e. V. aus Deutschland am Mittwochnachmittag zu tun, um einen kleinen Reineke aus einem zwei Meter tiefen Kanalrohr zu bugsieren.
Wie der kleine Mann dort überhaupt hineingekommen ist, bleibt sein Geheimnis, aber zum Glück war er zumindest so schlau, laut um Hilfe zu bellen und zu schnattern, bis ein querfeldein marschierender Spaziergänger aus Borbeck auf die Klagelaute aufmerksam wurde. Die Tierschützer rückten sofort mit Spezial-Equipment und auch einer Industrie-Endoskopkamera an, um festzustellen, dass sich der junge Fuchs am Ende des Rohres zusammengerollt hatte.
Komplett mit Baufällen zugeschüttet, wollte man zunächst das Fuchskind zum anderen Ende locken, aber seine Angst "geschnappt" zu werden, vereitelte diesen Plan. Man konnte also nur mithilfe der Feuerwehr die Ausschachtung des Gullys vornehmen und hoffen, dass sich der kleine Mann zur anderen Seite scheuchen lässt. Sechs Stunden später, schaffte man es dann den auf "Bodo Henrick" getauften Fuchs mit dem Kescher zu bergen.
Nach einer kurzen Untersuchung konnte man keine Verletzungen feststellen und der zuständige Jäger vermutete den Fuchsbau ganz in der Nähe, weshalb man "Bodo" nicht weit vom Tatort einfach wieder laufen ließ. Mit dem Tiefbauamt wurden noch in derselben Nacht Absperrmaßnahmen getroffen, um weitere Unfälle für Tiere oder sogar Kinder zu vermeiden.