Tragischer Unfall in Salzburg

Ärzte warnen - so gefährlich sind Mähroboter für Kinder

Mähroboter sind nicht nur für Tiere gefährlich, sondern auch für Kinder. Immer wieder werden Babys und Kleinkinder schwer verletzt.
Heute Life
21.05.2025, 11:42

Rasenmähroboter boomen. Doch die vermeintlich nützlichen Helfer können auch zur großen Gefahr werden - für Tier und Kind. Immer wieder kommt es durch die automatischen Rasenmäher zu schweren Verletzungen, wie Ende April im Salzburger Pinzgau.

Ein drei Monate altes Baby, das auf einer Decke in der Wiese lag, wurde durch den Mähroboter an Handfläche und Fingern verletzt. Es wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Uniklinikum Salzburg gebracht.

Amputationen und schwere Schnittwunden

"Jährlich behandeln wir etwa drei Kinder nach Unfällen mit Rasenmähgeräten. Die Hälfte dieser jungen Patienten und Patientinnen ist schwer verletzt. Immer wieder kommt es zu (Teil-)Amputationen und schweren Schnittwunden", mahnt Holger Till, Präsident des Vereins "Große schützen Kleine" und Vorstand der LKH-Uniklinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz. Von den Verletzungen seien zumeist die Füße betroffen, gefolgt von den Händen.

Sicherheitstipps:

  • Zweig oder Finger? Rasenmäherroboter können oft nicht zwischen Zweigen – über die sie fahren sollen – und kleinen Händchen/Füßchen unterscheiden. Lassen Sie Ihr Kind deshalb niemals mit einem Rasenmäherroboter unbeaufsichtigt!
  • Kinder sollten sich während des Mähens am besten gar nicht im Garten aufhalten.
  • Auch die Reinigung von Rasenmähern sollte nur von Erwachsenen durchgeführt werden.
  • Geräte für Kinder unerreichbar in einem verschlossenen Gerätehaus oder im Keller aufbewahren.
  • Kinder nicht am Rasentraktor mitfahren lassen – schon gar nicht bei Hanglagen!

Peter Spitzer vom Forschungszentrum für Kinderunfälle ergänzt: "Auf Buben dürften die Mähgeräte eine wesentlich höhere Faszination ausüben als auf Mädchen, denn der Großteil der verletzten Kinder ist männlich." Das Durchschnittsalter variiere je nach Gerät: Während Rasenmäherroboter vor allem für Babys und Kleinkinder eine Gefahr darstellen, seien die Unfallopfer bei Rasenmähertraktoren meist im Volksschulalter. "Mit klassischen Rasenmähern verunfallen häufig ältere Kinder und Jugendliche."

„Am besten sollten sie sich gar nicht im Garten aufhalten.“

Zu den klassischen Unfallmustern zählt das Hineingreifen ins laufende Messer oder das Schneiden beim Angreifen des Messers, unter anderem beim Reinigen. Oftmals gerät auch der Fuß unter das Messer, wenn Kinder hineinrutschen oder der Rasenmäher auf einem Hang zum Kind retour rollt. Aber nicht nur unmittelbar neben Rasenmähgeräten ist es für Kinder gefährlich: "Am besten sollten sie sich während des Mähens gar nicht im Garten aufhalten. Denn durch den Rasenmäher aufgewirbelte Steine oder Splitter können Kinder mit bis zu 200 km/h treffen und so schwere Verletzungen verursachen", warnt Till.

Mähroboter erkennen Kinderfinger nicht

Rasenroboter üben speziell auf Kleinkinder eine besondere Faszination aus, schließlich gibt es die Gerätschaften nicht um sonst auch als Spielzeug-Version. Besonders tückisch dabei: Wie diverse Produkttests zeigen, werden Kinderfinger und -zehen vom Sensor nicht immer wahrgenommen. Spitzer betont: "Das Problem beim Rasenroboter ist, dass Kinder mit ihren kleinen Fingern hingreifen, der Rasenmäher das jedoch nicht als 'Hindernis' erkennt, so wie er auch kleine Äste oder Zweige nicht erkennt, da er darüber ja hinwegmähen soll."

Bei Rasenmähertraktoren passieren die Unfälle meist durch Herunterstürzen vom Gerät oder Umstürzen mit dem Gerät bei Hanglage. Ein Rasentraktor wiegt etwa 150–200 kg. Wenn das Gerät kippt und auf ein Kind stürzt, kann das im schlimmsten Fall tödlich enden.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 21.05.2025, 11:49, 21.05.2025, 11:42