Ein Euro pro Tag – das galt lange als Versprechen der Stadt und der Wiener Linien an Jahreskarten-Besitzer. Doch das günstige Öffi-Ticket in Wien könnte bald Geschichte sein. Bürgermeister MIchael Ludwig (SPÖ) verweist auf Sparzwänge, Experten rechnen mit einer Erhöhung um 100 bis 150 Euro. Der Preis für die Jahreskarte könnte somit auf bis zu 515 Euro steigen. Politisch üben die Wiener Grünen scharfe Kritik, man müsse an anderer Stelle sparen.
Es brodelt vor allem bei den Passagieren – "Heute" hat sich bei der U-Bahn-Station Johnstraße umgehört. Was sagen die Wiener dazu?
„Bald kann man sich die Wiener Linien nicht mehr leisten.“Martin 56fährt täglich mit den Öffis
>> Das sagen die Wiener über eine mögliche Teuerung bei der Jahreskarte
"Jetzt wollen sie uns Arbeitern auch noch den Weg in die Hack'n (Anm.: Arbeit) erschweren", ärgert sich Madleine.
"Es bleibt uns nix mehr im Geldtascherl. Wenn alles teurer wird, kann man sich die Wiener Linien bald nicht mehr leisten", sorgt sich Martin, der auf die Öffis angewiesen ist.
Linda ist frustriert: "Ich weiß nicht, wie sich das alles noch ausgehen soll – alles wird teurer, aber niemand bekommt mehr Geld", sagt sie ins "Heute"-Mikro.
"Das ist eine Frechheit sondergleichen. Wenn sie jetzt teurer werden, fahren sicher zwei Drittel schwarz. Ich nehme mir keine Jahreskarte mehr – ich fühle mich verar***t" lässt Helmut seinem Frust freien Lauf.
Erst nach langer Zeit vor der U-Bahn-Station erwischen wir eine Person, die eine drohende Teuerung nicht kritisiert: "Das ist dann noch immer günstig", sagt Johann (79).