Giulia Gwinn zählt zu den bekanntesten Gesichtern des deutschen Frauenfußballs: Über 630.000 Menschen folgen der 25-Jährigen auf Instagram, sie spielt beim FC Bayern München und trägt die Kapitänsbinde der deutschen Nationalmannschaft. Jetzt zeigt sie eine neue Seite von sich – als Autorin. Gemeinsam mit Journalist Julien Wolff hat sie ihr erstes Buch veröffentlicht: Write your own story – Mein Weg vom Bolzplatz in die Weltspitze.
In der Autobiografie geht es nicht nur um sportliche Erfolge und persönliche Meilensteine, sondern auch um unangenehme Themen, mit denen sich Gwinn konfrontiert sieht – darunter Sexismus und digitale Grenzüberschreitungen. "Auch ich erlebe Sexismus. Ich bekomme immer wieder Nacktbilder von Männern zugesendet – sogenannte Dickpics", schreibt Gwinn. Diese Nachrichten landen regelmäßig in ihrem Instagram-Postfach – fast immer von anonymen Accounts. "Ich lösche die Bilder und Nachrichten und melde die Accounts. Es ist einfach eine geschmacklose Belästigung."
Offen spricht sie zudem über Grenzen, die sie für sich zieht – etwa bei Anfragen von Medien wie dem Playboy. Zwar könne sie schöne und ästhetische Fotos durchaus anerkennen, betont aber: "Das ist nichts für mich." Ein Bikinifoto auf ihrem Account sei für sie in Ordnung, alles andere gehe über ihre persönliche Grenze hinaus.
Auch zur Plattform OnlyFans, bekannt für freizügige Inhalte, äußert sich Gwinn deutlich. Zwar sei ihr bewusst, dass dort viele Frauen – Influencerinnen ebenso wie andere – gutes Geld verdienen, doch für sie sei das keine Option. "Ich denke keine Sekunde über die Anfrage von OnlyFans nach. Niemals werde ich so etwas machen."