Peter Stöger Sportchef, Frenkie Schinkels Trainer – so gewann die Austria von 2004 bis 2006 einen Meistertitel, zwei Cupsiege. Ab Juni ist Stöger neuer Rapid-Coach, soll dort wie 1996 als Spieler die Schale wieder nach Hütteldorf holen. "Heute" fragte bei Stöger-Kenner Schinkels nach: Kann der letzte Austria-Meistermacher auch Titel in Grün-Weiß?
"Ich traue es ihm auf jeden Fall zu, nur nicht gleich. Peter wird nicht schon in seiner ersten Saison den Meistertitel zu Rapid holen. Für die Musik am Platz sorgen immer noch die Spieler. Aber Peter ist ein Stratege, wird auf lange Sicht ein Team formen, das um Titel mitspielen kann. Er hat auch ein Auge für Talente aus der Akademie. Und er ist ein absoluter Teamplayer, war immer dann am stärksten, wenn er gute Leute um sich herum hatte. Die hat er in Hütteldorf mit Markus Katzer, der schon gezeigt hat, dass er gute Transfers tätigen kann, und mit Steffen Hofmann, der sich auch etwas im Fußball auskennt."
Die Fan-Problematik – Stöger gilt beim harten Rapid-Kern als Austria-Urgestein – sieht Schinkels nicht. "Es ist sicher ein ganz mutiger Schritt von ihm, aber er kann damit umgehen. Eine seiner großen Stärken ist: Er kann mit jedem, hat immer ein offenes Ohr. Und auch manche Fans müssen sich von diesem Klassen-Denken verabschieden: Der ist pfui, weil der war vorher bei Rapid oder Austria. Vielleicht schläft Hans Krankl noch in grün-weißer Bettwäsche und Herbert Prohaska im violetten Pyjama – aber egal, wo sie spielen, sie wollen gewinnen – und ihr Blut ist wie das der Fans rot, da sitzen alle im gleichen Boot."
Schinkels, der aktuell den Fußball-Podcast "Gelb-Rot" betreibt, hofft auf grün-weiße Erfolge. "Denn Platz fünf kann sich dieser Verein eigentlich nicht leisten."
(Klaus Pfeiffer)
