In Säcken vergraben

Fußballer stiehlt kiloweise Gold von totem Gastronom

Ein Ex-Drittligakicker bestahl einen steinreichen Wirt in Graz – sogar nach dessen Tod. Jetzt wurde der Golddieb verurteilt.
Newsdesk Heute
12.12.2025, 17:54
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Goldbarren, Münzen, Schmuck – ein Grazer Gastronom hortete seine Schätze wie Dagobert Duck. Versteckt unter der Treppe, hinter Regalen oder gleich säckeweise im Garten vergraben. Mit einem Minibagger und Metalldetektor ließ sie später ausgraben – einer platzte, Goldmünzen rasselten zu Boden.

Doch der Schatz zog nicht nur ihn an: Ein enger Vertrauter – Koch, Kellner und Fußballer in der dritten Liga – stahl über Jahre hinweg Hunderte Goldstücke und Schmuck.

"Die Geschichte ist filmreif, hat Potenzial für einen Krimi", so Staatsanwalt Georg Barth laut "Kleine Zeitung" am Freitag vor Gericht. Der 30-Jährige setzte das Gold in Bargeld um – und verzockte fast alles bei Sportwetten.

Dazu lebte er auf derart großem Fuße, dass die Ermittler stutzig werden mussten. Eine Eigentumswohnung um 140.000 Euro soll er bar bezahlt haben, Range Rover und BMW um 70.000 ebenso. Dazu Dauerurlaub und Designer-Kleidung. Damit prahlte er auch noch stolz auf Facebook.

"Falsch abgebogen"

Die Ermittler konnten in Folge aufdecken, dass der Nordmazedonier sagenhafte neun Kilo Gold und Schmuck gestohlen und in mindestens 92 Verkäufen versilbert hatte. "Für einen Endzwanziger ist es absolut ausgeschlossen, dass er es aus legalen Quellen hat", so der Staatsanwalt.

Sein Motiv: Spielsucht! Der Angeklagte gestand alles. Besonders dreist: Auch nach dem Tod des Wirts bediente er sich weiter an dessen Goldverstecken – er hatte ja noch einen Schlüssel.

"Mein Mandant hat eigentlich ein von Talenten gesegnetes Leben mitgebracht. Er ist Familienvater, hat immer gearbeitet, war erfolgreicher Fußballer. Nach außen hin hat er funktioniert, dann ist er eines Tages falsch abgebogen", schildert der Verteidiger. Insgesamt hatte er eine Million Euro in Sportwetten gesetzt.

"Es tut mir leid"

Vor Gericht zeigt sich der Beschuldigte reumütig ("Es tut mir leid") und presste unter Tränen hervor, dass er seine Tochter "noch nie gesehen" habe. Diese wurde während seiner U-Haft geboren. "Ich habe für beide mehrere Jahre gearbeitet. Beide waren immer mehr als korrekt zu mir. Ich will alles zurückzahlen", verspricht er.

Drei Jahre Haft, 474.000 Euro futsch – doch für den Golddieb soll das Verfahren ein Schlussstrich unter seinem bisherigen Leben sein. "Für meinen Mandanten wird es nun aber erst richtig losgehen", sagt sein Anwalt.

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