Wien

Gastro-Gutschein weg? So versalzt du Dieben die Suppe

Seit Dienstag werden die Gastro-Gutscheine verschickt – und im ganzen Stadtgebiet aus den Postkästen gestohlen. So können sich Betroffene wehren.

Roman Palman
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Postkästen werden gewaltsam aufgebrochen und nach den Gastro-Gutscheinen durchsucht.
Postkästen werden gewaltsam aufgebrochen und nach den Gastro-Gutscheinen durchsucht.
Leserreporter

"Der Wiener Gastro-Gutschein ist ein Dank an alle WienerInnen, die sich so diszipliniert während der Corona Zeit verhalten haben", heißt es im Begleitschreiben zum "Schnitzel-Fünfziger" von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Eine unerwartete  Folge des seit Dienstag ausgerollten Gutschein-Segens lässt in der Bundeshauptstadt allerdings an der gepriesenen Disziplin einiger Bürger ernsthafte und auch strafrechtlich relevante Zweifel aufkommen: 

In gleich mehreren Wohnanlagen haben Unbekannte Postkästen der Bewohner aufgebrochen, nach dem Gastro-Gutschein durchwühlt und diesen gestohlen – "Heute" berichtete über die Einbruchsserie. Der Grund: Die Gutscheine sind nicht personalisiert und können dadurch von jedem benutzt werden. Doch die Langfinger werden daran keine Freude haben, die Stadt Wien reagiert und schiebt dem Missbrauch der Schnitzel-Fünfziger nun einen Riegel vor.

Als gestohlen gemeldete Bons werden ab sofort einfach gesperrt, erklärt ein Sprecher des zuständigen Finanzstadtrats Peter Hanke (SPÖ). Das ist möglich, weil die Gutscheine über eine Registriernummer verfügten und in den teilnehmenden Lokalen gescannt werden müssen. 

"Für mich als Bürgermeister inakzeptabel"

Wenn ein Gutschein nun auf dem Postweg (oder aus dem Postkasterl) verschwindet, könne man Ersatz beantragen, heißt es weiter. Der zuvor an den betroffenen Haushalt geschickte Gutschein wird gleichzeitig von der Stadt Wien gesperrt und verliert somit seinen Wert. Diese Maßnahme musste bereits einige Male angewendet werden. Betroffene können einen Diebstahl per Kontaktformular auf https://wienergastrogutschein.at/ melden.

"Die missbräuchliche Verwendung des Gutscheins ist für mich als Bürgermeister inakzeptabel", reagiert Stadtchef Ludwig auf die Vorfälle: "Ich appelliere daher mit Nachdruck an die Fairness der WienerInnen." Auch, dass einige Wiener ihre Gutscheine über diverse Online-Plattformen unter ihrem Wert verkaufen und so zu harter Währung machen wollen, sieht der Bürgermeister nicht gerne: "Haushalte, die selbst keine Verwendung für ihren Gutschein haben, lade ich dazu ein, bei einer der vielen großartigen Spendenaktionen für Bedürftige teilzunehmen."