Israel-Feindlichkeit, Antisemitismus und Terror-Angst machen dem Jüdischen Museum Wien in der Dorotheergasse 11 zu schaffen. Das Haus beherbergt eine der bedeutendsten Sammlungen der Welt, wurde bereits 1895 als erstes Jüdisches Museum der Welt gegründet. 2019 kamen 144.039 Besucher in das Haus in der Wiener City – ein Rekord.
"Nach Corona haben sich die Besucherzahlen wieder sehr gut erholt, auch aufgrund der temporären Ausstellungen und der Neueröffnung unserer Dauerausstellung am Standort Judenplatz", so Sprecherin Natascha Golan zu "Heute". So kamen 2022 noch 111.486 Gäste. "Seit dem Terroranschlag in Israel am 7. Oktober 2023 verzeichnen wir allerdings bis heute einen deutlichen Rückgang der Besucherzahlen."
Im Jahr 2023 wurden 108.502 Besucher im Jüdischen Museum begrüßt. Nach dem Hamas-Anschlag gingen die Besucherzahlen im Jahr 2024 schlagartig um 16.713 auf insgesamt nur 91.789 Besucher zurück. Heuer wird mit noch weniger Gästen gerechnet. Bis November kamen 80.429 Besucher, bis Jahresende sollen es laut Prognose rund 87.000 Gäste sein.
Die Stadt Wien greift nun dem Jüdischen Museum nun finanziell unter die Arme. Trotz strengem Sparkurs wird die Förderung für das Jahr 2026 erhöht. "Das Jüdische Museum bekommt mehr", so Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler vor kurzem im Rathaus.
Denn in letzter Zeit kommen auch immer weniger Schulklassen in das Museum. "Da war klar: Wir müssen diese Institution schützen", so Kaup-Hasler. Das Jüdische Museum soll im kommenden Jahr 5,7 statt 5,5 Millionen Euro von der Stadt Wien erhalten. Für die Sanierung des Stadttempels werden im Kulturbudget 3 Millionen Euro veranschlagt.
"Mit unserem umfangreichen Veranstaltungsprogramm, Project Space, Schaufenster, dem Seniorenmittwoch, Happy Friday und dem Jubiläumstag wird dem Publikum ein niederschwelliger Zugang zum JMW ermöglicht", so Sprecherin Golan. Alle hoffen wieder auf mehr Besucher.