Kultur-Sparprogramm

Stadt streicht bei Star-Streichern der Philharmoniker

Im Kulturbereich werden 2026 insgesamt rund 27 Millionen Euro eingespart – das trifft auch Philharmoniker, Musical-Bühnen – und das Donauinselfest.
Thomas Peterthalner
03.12.2025, 16:30
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"Kultur darf kein Luxus sein", so Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler Mittwoch bei der Präsentation des Kulturbudgets 2026 im Wiener Rathaus. Der Etat wird von 348,8 Millionen Euro um 7,6 Prozent auf 322,2 Millionen Euro gekürzt – die Volkshochschulen nicht eingerechnet. Ein Minus von insgesamt rund 27 Millionen Euro – die Details:

Stadt streicht bei Streichern

Die Stadt streicht bei den weltbekannten Star-Streichern der Wiener Philharmoniker. Die Förderung für das Sommernachtskonzert in Schönbrunn in der Höhe von 250.000 Euro jährlich wird es nicht mehr geben. Das Konzert selbst soll nicht in Gefahr sein, so Kaup-Hasler. Man habe sich dafür entschieden, das ebenfalls kostenlose "Prater Picknick" der Wiener Symphoniker zu unterstützen, so Kaup-Hasler.

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler: "Einnahmenseitig mehr erreichen."
Sabine Hertel

Weniger Acts am Donauinselfest

Gratis-Kulturangebote wie der Kultursommer bleiben aber erhalten. Auch das Donauinselfest wird derzeit von der Stadt mit rund zwei Millionen Euro pro Jahr subventioniert. Das soll auch so bleiben, mehr Geld gibt es aber auch nicht – und das bei steigenden Kosten. Im kommenden Jahr werden aber wohl ein paar Künstler und Events weniger am Programm stehen. "Es wird moderat gekürzt werden", so Kaup-Hasler.

Sparkurs bei Musicals

Gespart wird auch bei den Musicals der Vereinigten Bühnen Wien: Diese müssen im nächsten Jahr mit fünf Millionen Euro weniger auskommen. Das Wien Museum muss ebenfalls sparen – trotz über 1,2 Millionen Besucher seit der Wiedereröffnung.

Kürzungen bei Wien Museum

Der freie Eintritt in die Dauerausstellung des Wien Museums bleibt unangetastet. Doch 2026 wird das Budget um 2,5 Prozent gekürzt. Im Jahr 2027 muss das Wien Museum sogar mit fünf Prozent weniger Geld von der Stadt Wien auskommen.

Strauss-Jahr um 9,5 Millionen Euro

Das Budget 2026 wird durch auslaufende Sonderprojekte entlastet. Das Johann Strauss Jahr 2025 ist fast vorbei, alleine dadurch müssen im kommenden Jahr 9,5 Millionen Euro weniger eingeplant werden. Die Investitionskosten für das neue Kinderkultur-Zentrum in der Höhe von 9,5 Millionen Euro wurden bereits im Budget 2025 veranschlagt.

Donauinselfest könnte im kommenden Jahr weniger Programm haben.
DIF/Alexander Müller (Archivbild)

Pause für Sanierungen

Der Altstadterhaltungsfonds wird 2026 keine Ausschüttung vornehmen. Die Stadt Wien spart so rund 2,6 Millionen Euro ein. Mit dem Geld werden Sanierungen von historischen Gebäuden unterstützt. "70 Prozent davon sind Kirchen", so Kaup-Hasler.

Kürzungen bei Wissenschaft

Im Bereich Wissenschaft wird der Forschungsfonds WWTF um 2,5 Prozent gekürzt – 250.000 Euro werden eingespart. Der Filmfonds erhält im kommenden Jahr eine Million Euro weniger. Auch bei Arbeitsstipendien wird gestrichen – statt 84 gibt es 2026 nur noch 48. Fixe Quoten pro Sparte entfallen, die Verteilung erfolgt flexibel nach Qualität und Antragslage.

"Einnahmenseitig mehr erreichen"

Zusätzlich arbeitet das Büro von Kaup-Hasler an neuen Finanzierungsmodellen. Der "Kultureuro" soll eingeführt werden. "Meine große Hausaufgabe ist es, einnahmenseitig mehr zu erreichen", so die Kulturstadträtin. "Der Spardruck bleibt auch 2027 erhalten."

Festwochen als Prestigeprojekt

Keine Kürzungen soll es bei den Wiener Festwochen, dem Theater in der Josefstadt und dem Volkstheater geben. "Dass wir heute auf diesem Niveau starten, ist das Ergebnis der kulturpolitischen Arbeit der vergangenen acht Jahre", betont Kaup-Hasler. Seit ihrem Amtsantritt 2018 stieg das Kulturbudget von 223,6 auf 322,3 Millionen Euro an.

{title && {title} } pet, {title && {title} } Akt. 03.12.2025, 16:44, 03.12.2025, 16:30
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