Millionen für Weltraum

Österreich investiert in abhörsichere Quantensatelliten

Mit einem kräftigen Plus beim ESA-Beitrag stärkt Österreich heimische Firmen – und setzt auf Satelliten, die abhörsichere Datenverbindungen liefern.
André Wilding
02.12.2025, 12:16
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Österreich hebt seinen Beitrag zur Europäischen Weltraumagentur ESA kräftig an: Von 260 Millionen auf 340 Millionen Euro für die Jahre 2026 bis 2028. Das freut vor allem heimische Hightech-Unternehmen – etwa die Wiener Firma Quantum Technology Laboratories GmbH (qtlabs), die sich auf weltraumbasierte Quantenkryptographie spezialisiert hat.

Durch Umschichtungen im Budget machte Infrastrukturminister Peter Hanke (SPÖ) den Millionen-Boost möglich. Rund 202 Millionen Euro fließen in ESA-Wahlprogramme, gezielt in jene Bereiche, in denen österreichische Firmen international mithalten können – etwa bei Quantentechnologie, laut Ministerium eine "strategische Schlüsseltechnologie".

Mission "SAGA"

qtlabs ist gleich an zwei wichtigen ESA-Projekten beteiligt: der Mission "SAGA" (Security And cryptoGrAphic) und dem "Quantum Key Distribution Satellite" (QKDSat). Insgesamt hat Österreich mehr als 43 Millionen Euro in diese Quantenkommunikations-Programme investiert.

Die Aufgaben der Wiener Firma sind zentral: Für SAGA liefert sie die Quantennutzlast für den Satelliten und die Empfangseinheit am Boden. Bei QKDSat, einem Gemeinschaftsprojekt mit Honeywell UK, wird qtlabs das Bodenempfangssystem samt Teleskop beisteuern. Der Start des Satelliten ist für 2027 geplant.

Der Bedarf an solchen Lösungen steigt: Immer stärkere Quantencomputer könnten klassische Verschlüsselungen bald in Sekundenschnelle knacken. Entsprechend gefragt sind neue, abhörsichere Technologien – vor allem bei Banken und Infrastrukturbetreibern.

Made in Austria

Auch das qtlabs-Schwesterunternehmen zerothird mischt mit: Vor nur eineinhalb Jahren gegründet, liefert es heute bereits Quanten-Geräte an erste Kunden. Bei einer Seed-Finanzierung holte sich die Firma 7,7 Millionen Euro Eigenkapital – plus dieselbe Summe aus EU-Förderungen.

In fünf Jahren soll eine europaweite Quanten-Infrastruktur Realität sein – made in Austria. Doch damit der Sprung auf den Weltmarkt gelingt, braucht’s laut Gründer Felix Tiefenbacher jetzt mehr Rückendeckung aus der Heimat.

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