Femizid-Mahnmal

"Stopp sagen"– Ex-Ministerin setzt Zeichen gegen Gewalt

Mit einem Mahnmal wird in Wien-Neubau an 15 Frauen erinnert, die heuer durch Gewalt ums Leben kamen. Ex-Justizministerin Alma Zadic ließ aufhorchen.
Thomas Peterthalner
08.12.2025, 14:44
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben
Hör dir den Artikel an:
00:00 / 02:45
1X
BotTalk

"Ni una menos – Nicht eine weniger" – unter diesem Motto wird in Wien-Neubau nun ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt. Im Rahmen der Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" wurden nun vor der Kirche St. Ulrich 15 pinke Tücher als Mahnmal gegen Femizide enthüllt.

Jedes Tuch für einen Femizid

Jedes einzelne Tuch steht für einen Femizid, der 2025 in Österreich begangen wurde. Versehen mit dem Namen, Alter und Sterbedatum der Opfer, soll das Mahnmal nicht nur erinnern, sondern auch wachrütteln: Gewalt gegen Frauen ist leider noch immer viel zu oft traurige Realität – auch in Wien.

"Braucht jeden, um Stopp zu sagen"

"Gewalt gegen Frauen werden wir nicht politisch lösen können", ließ Ex-Justizministerin und Grünen-Justizsprecherin Alma Zadic aufhorchen. "Wir können an vielen Schrauben drehen aber es braucht mehr. Es braucht jeden von euch, um hier Stopp zu sagen – bei jeder Herabwürdigung, bei jedem Witz am Stammtisch. Denn genau dort fängt es an, dass Frauen herabgewürdigt werden", so Ex-Ministerin Zadic.

Bist du von Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Polizei-Notruf: 133

"Gewalt muss ein Ende haben"

Wien-Neubau-Bezirksvorsteher Markus Reiter zeigt sich betroffen: "Dieses Mahnmal zeigt schmerzhaft, dass Gewalt an Frauen weiterhin tödliche Realität ist – und es muss endlich ein Ende haben."

Reiter und die Neubauer Grünen fordern mehr Geld für Gewaltschutz und eine konsequentere Umsetzung des Familiengewaltgesetzes, Femizide sollen als eigener Straftatbestand gewertet werden. Mit jedem weiteren Frauenmord wird das Mahnmal um ein Tuch erweitert.

Stadtteile ohne Partnergewalt

Das Projekt wurde von Bezirksrätin Anna Babka, Vorsitzende der Kulturkommission Neubau, gemeinsam mit dem Team von SToP – Stadtteile ohne Partnergewalt ins Leben gerufen. Die Idee orientiert sich an einer Kunstinstallation aus Triest und soll dauerhaft bestehen bleiben.

"Femizide sind keine Einzelfälle"

"Femizide sind keine Einzelfälle, sondern das Ergebnis struktureller Gewalt", so Hannah-Isabella Gasser von SToP. "Jede Person kann etwas tun – hinhören, hinschauen, aufstehen und Hilfe holen." Ein einfacher erster Schritt: Die Nummer der Frauenhelpline 0800 222 555 teilen.

{title && {title} } pet, {title && {title} } Akt. 08.12.2025, 14:47, 08.12.2025, 14:44
Weitere Storys
Jetzt E-Paper lesen