Das Internationale Schifffahrtsbüro (IMB) verzeichnet in den ersten drei Monaten dieses Jahres insgesamt 45 gemeldete Fälle von Piratenangriffen und bewaffneten Raubüberfällen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von fast 35 Prozent.
Unter den gemeldeten Vorfällen wurden 37 Schiffe geentert, vier gekapert und bei vier Schiffen wurde ein Angriff versucht. Dabei ist auch die Sicherheit der Besatzung sehr gefährdet. Bei den Vorfällen wurden 37 Besatzungsmitglieder als Geiseln genommen, 13 entführt, zwei bedroht und einer verletzt.
Vor allem die Seestraße von Singapur ist davon stark betroffen. 27 Vorfälle wurden von Schiffen gemeldet, die diese Gewässer durchfuhren. Im vergangenen Jahr waren es nur sieben. "Die Zunahme von Zwischenfällen in der Straße von Singapur ist besorgniserregend und unterstreicht die dringende Notwendigkeit, die Sicherheit von Seeleuten, die diese Gewässer befahren, zu schützen", so IMB-Direktor Michael Howlett.
Wie die "Kleine Zeitung" berichtet war auch ein unter deutscher Flagge fahrendes Schiff von Piraterie betroffen. Die Besatzung des Containerschiffs "Callao Express" entdeckte im März vor der Küste Ecuadors zwei kleine, unbeleuchtete Boote, die sich rasch näherten. Daraufhin alarmierte das Schiff die Behörden, erhöhte die Geschwindigkeit und führte Ausweichmanöver durch. Infolgedessen brachen die beiden Boote die Verfolgung ab.