Afrikanische Schweinepest

"Gefahr sehr hoch" – Minister macht klare Ansage

Bei Schwerpunktkontrollen im Jänner in ganz Österreich wurde die Einfuhr von rund 2,4 Tonnen Fleischprodukten verhindert.

André Wilding
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    Aktion scharf im Kampf gegen die Einschleppung von Tierseuchen, insbesondere der Afrikanischen Schweinepest (ASP).
    Aktion scharf im Kampf gegen die Einschleppung von Tierseuchen, insbesondere der Afrikanischen Schweinepest (ASP).
    BMF / Zoll

    "Aktion scharf" im Kampf gegen die Einschleppung von Tierseuchen, insbesondere der Afrikanischen Schweinepest (ASP). An insgesamt 21 Kontrolltagen im Jänner fand eine gemeinsame Schwerpunktaktion des Zollamts Österreich mit dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK), dem Bundesamt für Verbrauchergesundheit (BAVG) und der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) statt.

    Dabei gelang den Beamten ein tonnenschwerer Erfolg: Die Bediensteten der beteiligten Organisationen stellten rund 2,4 Tonnen unzulässig mitgebrachter und potenziell gefährlicher Lebensmittel sicher. Zielländer der abgefangenen Produkte waren neben Österreich auch Deutschland, Frankreich, Italien und Belgien. In allen Fällen wurden die illegalen Waren vernichtet.

    "Ich danke unseren Zöllnern sowie allen Partnerorganisationen für ihre hervorragende Zusammenarbeit zur Verhinderung der Einschleppung von Tierseuchen. Besonders die Afrikanische Schweinepest ist für unsere Landwirtschaft eine große und ernstzunehmende Gefahr. Ist sie erst einmal in Österreich angekommen, hätte das schwerwiegende Folgen für die die Tiere und Landwirte. Mit den erfolgreichen Kontrollen des Zollamts Österreich leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Verhinderung der Einschleppung der Schweinepest", so Finanzminister Magnus Brunner.

    2.389 Kilogramm Fleisch sichergestellt

    "Die Mitnahme von Schweinefleischerzeugnissen aus Nicht-EU-Staaten ist verboten", betonte Gesundheitsminister Johannes Rauch. Auch wenn die Afrikanische Schweinepest bisher noch nicht in Österreich aufgetreten ist, so ist "die Gefahr einer Einschleppung durch die zahlreichen Fälle im Süden und Osten Europas weiterhin sehr hoch. Je früher ein Ausbruch erkannt wird, desto eher kann er auch eingedämmt werden“, so Rauch.

    Innerhalb der EU sind Haushaltmengen zulässig, sofern der Hersteller der Fleischprodukte im Herkunftsland einer ordnungsgemäßen veterinärbehördlichen Aufsicht unterliegt. Ein besonderes Risiko stellen Fleisch und Wurst aus privatem Erzeugnis dar, die keiner amtlichen Kontrolle unterzogen wurden.

    Im Zuge der Kontrollen wurden 103 Verstöße festgestellt. Von diesen kamen die Produkte in 33 Fällen aus Westbalkanländern, hauptsächlich aus Serbien oder dem Kosovo mit insgesamt 1.051 Kilogramm Fleisch, davon 631 Kilogramm Schweinefleisch. In 70 Fällen stammten die Fleischprodukte aus Moldawien und beliefen sich auf insgesamt 1.338 Kilogramm, davon rund 952 Kilogramm Schweinefleisch. Bereits im Dezember und damit im Rahmen der regulären Kontrollen wurden in 8 Fällen 1.271 Kilogramm Fleisch und Fleischprodukte festgestellt.

    "Müssen wachsam sein"

    Bei einer Kontrolle Anfang Jänner in Nickelsdorf wurden sichergestellte tierische Produkte von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) untersucht, bevor sie sachgemäß vernichtet wurden. Die AGES-Tierseuchenexpertinnen und -Experten konnten dabei 50 Proben ziehen, die in der Laboruntersuchung glücklicherweise negative Ergebnisse auf die ASP lieferten.

    Gesundheitsminister Johannes Rauch
    Gesundheitsminister Johannes Rauch
    Denise Auer

    "Wir müssen weiterhin wachsam sein", appelliert der Gesundheitsminister an die Bevölkerung. "Bitte leisten Sie einen Beitrag zur Gesunderhaltung heimischer Tierbestände und bringen Sie keine Lebensmittel aus Schweine- und Wildschweinfleisch mit und vermeiden Sie in betroffenen Ländern nach Möglichkeit jeglichen Kontakt mit Haus- und Wildschweinen."

    Erhebliche Gefahr

    Die Afrikanische Schweinepest stellt eine erhebliche Gefahr für die heimische Landwirtschaft und Wildschweinpopulation dar. Für infizierte Haus-und Wildschweine endet die Ansteckung meist tödlich, für Tierhalter in Österreich würde dies einen enormen wirtschaftlichen Schaden darstellen. Der Mensch kann die ASP durch virusbelastete Lebensmittel leicht über weite Strecken verbreiten, für ihn selbst stellt das Virus allerdings keine gesundheitliche Gefährdung dar. Die ASP ist derzeit vor allem in Bosnien und Herzegowina, in Serbien sowie im Kosovo sehr aktiv.

    Die koordinierte Informations- und Kontrollaktion von Zoll, Gesundheitsministerium, BAVG und AGES ist eine von vielen Maßnahmen, um einer Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest nach Österreich entgegenzuwirken. Bei Reisenden wird das Problembewusstsein gestärkt und illegal eingeführte Waren können aus dem Verkehr gezogen werden. Abseits der Schwerpunktkontrollen finden das ganze Jahr über Kontrollen statt. Weiterführende fachliche Informationen finden Sie auf den Webseiten des Gesundheitsministeriums und der AGES.

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      Screenshot ORF

      Auf den Punkt gebracht

      • Österreich führte erfolgreiche Schwerpunktkontrollen zur Verhinderung der Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest durch und beschlagnahmte 2,4 Tonnen unzulässiger Fleischprodukte
      • Die Gefahr einer Einschleppung bleibt trotzdem hoch, daher appelliert der Gesundheitsminister an die Bevölkerung, keine Lebensmittel aus betroffenen Ländern mitzubringen und den Kontakt mit Schweinen zu vermeiden, um die heimische Landwirtschaft und Wildschweinpopulation zu schützen
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