Rätselhafte Botschaft

Geheime Projektionen: Das steckt hinter "TheBigShift"

Geheime Projektionen in Graz aufgeklärt: Hinter "TheBigShift" steckt Kärnten – ein spektakulärer Marketingcoup zur Koralmbahn-Eröffnung.
Rene Findenig
30.11.2025, 17:05
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In Graz begann in den jüngsten Tagen ein Mysterium, das die Stadt kurzzeitig in kollektive Neugier versetzte. Ohne jede Vorwarnung tauchten mitten in der Nacht Projektionen am ikonischen Uhrturm auf – kryptische Hinweise auf den "Beginn einer neuen Zeitrechnung". Was zunächst wie ein künstlerischer Streich oder der Auftakt zu einer unbekannten Kampagne wirkte, entwickelte sich innerhalb weniger Stunden zu einem Gesprächsthema, das in sozialen Netzwerken und der Stadt selbst immer mehr Fahrt aufnahm.

Nur wenig später folgten weitere Projektionen an der Orangerie im Grazer Burggarten. Die geheimnisvollen Botschaften tauchten wie aus dem Nichts auf und sorgten für einen Mix aus Staunen, Verwirrung und Spannung. Wer steckt dahinter? Was soll das bedeuten? Und warum gerade Graz? Ein eigens angelegter Instagram-Account mit dem Namen @_thebigshift versorgte die neugierige Community mit immer neuen Hinweisen. Unterstützt wurde das Ganze von der Szene-Plattform grazwellness, wodurch die Aktion endgültig viral ging.

Die Enthüllung: Kärnten tritt ins Rampenlicht

Am Freitag folgte schließlich die Auflösung – und die überraschte selbst jene, die mit allem gerechnet hatten. Hinter der Kampagne "TheBigShift" stehen die Tourismusregionen Kärntens. Ihr Ziel: Graz darauf aufmerksam zu machen, wie eng die Stadt durch die neue Koralmbahn künftig mit Kärnten verbunden ist. Mit einer großformatigen Projektion am Schauspielhaus Graz wurde die finale Botschaft feierlich präsentiert: "Kärnten – so nah, wie noch nie!". Die spektakulären Guerilla-Aktionen waren ein bewusst inszenierter Marketingkniff.

Dieser sollte die neue Bahnverbindung ins Bewusstsein der Öffentlichkeit katapultieren. Für die Kärntner Tourismusregionen war der Überraschungseffekt kein Zufall, sondern der Kern des Projekts. Markus Reisner, Leiter des Zentrums für nachhaltige Destinationsentwicklung Kärnten (NDK), beschreibt das Ziel der Aktion als kreativen Weg, die neue Nähe zwischen der Steiermark und Kärnten sichtbar zu machen: "Wir wollten in der steirischen Landeshauptstadt auf kreative Weise zeigen, wie greifbar Kärnten mit der Koralmbahn geworden ist."

Ein neuer Erlebnisraum rückt näher

Und die Zahlen zeigen deutlich: Der Mut zur Unkonventionalität hat sich ausgezahlt. Mehr als 500.000 Profilaufrufe, über 10.000 Klicks auf die Kampagnen-Website und zahlreiche Medienberichte innerhalb einer einzigen Woche – "TheBigShift" sorgte für genau den Effekt, den sich die Touristiker erhofft hatten. Die Aktion füllte nicht nur Social Feeds, sondern auch Redaktionspostfächer. Die Mischung aus Überraschung, urbaner Inszenierung und digitaler Viralität traf den Nerv der Zeit.

Was für viele in Graz bislang einen längeren Trip bedeutete, rückt plötzlich in greifbare Nähe: Kärntens Seenlandschaften, Bergwelten und die bekannte Alpen-Adria-Kulinarik sind nun nur eine kurze Zugfahrt entfernt. Die Kampagne macht damit sichtbar, was viele erst durch die Guerilla-Aktion realisierten: Für die Grazerinnen und Grazer öffnet sich ein neuer Freizeit- und Erlebnisraum, der so zugänglich ist wie nie zuvor. Realisiert wurde die gesamte Aktion von der Klagenfurter Kommunikationsagentur Pilum, die mit der Umsetzung betraut war.

Was "TheBigShift" für die Zukunft bedeutet

Geschäftsführer Johannes Terler bezeichnet das Projekt als eine "echte virale Sensation". Die Planung startete demnach bereits im Frühjahr – unter strenger Geheimhaltung, denn ein öffentliches Setting wie der Grazer Stadtraum stellt besondere Herausforderungen an Diskretion, Logistik und Timing. Dass die Aktion trotz ihrer Komplexität reibungslos funktionierte und viral durchstartete, sei für Terler ein Verdienst eines eingespielten Teams und eines mutigen Auftraggebers, der bereit war, neue Wege zu gehen.

{title && {title} } rfi, {title && {title} } 30.11.2025, 17:05
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