Zwischen Snackbar, Messeständen und Pappaufstellern bleibt er plötzlich stehen. "Wie spät ist es?", fragt ein Moderator der Schweizer Zeitung "20 Minuten" einen Jugendlichen an der Berufsmesse Oerlikon – und hält ihm eine analoge Uhr hin. Der Bursch schaut lange. "Keine Ahnung", sagt er. Und damit ist er nicht alleine.
Rund 70 Prozent der Befragten jungen Eidgenossen hatten Schwierigkeiten, viele konnten die Uhr gar nicht lesen. "Braucht man heute nicht mehr", meinte einer. "Gibt ja digital." Auch auf Tiktok kursieren diverse Videos, die zeigen, dass Junge die analoge Uhr nicht mehr lesen können.
Zwei Experten halten das gegenüber "20 Minuten" für nicht weiter tragisch. Ganz anders klingt es beim Uhrenhersteller Swatch, zu dem auch die analogen Kinderuhren der Marke Flik Flak gehören.
Die bunten Kinderuhren von Flik Flak dienten weit mehr als nur der Zeitbestimmung: "Das Lesen der analogen Uhr spielt eine entscheidende Rolle für die kognitive und kulturelle Entwicklung und unterstützt viele Lebensbereiche", so das Unternehmen.
Interessant sei auch, dass die Art und Weise, wie man Zeit ausdrücke – etwa "Viertel vor vier" oder "drei Viertel vier" – Rückschlüsse auf die Herkunft zulasse. "Diese Formulierungen variieren regional. Wer diese Fähigkeit bewahrt, bewahrt ein Stück kulturelle Identität und sprachliche Vielfalt." Das gilt auch in Österreich.
Das Unternehmen sieht noch weitere Vorteile, welche Digitaluhren nicht bieten würden: "Das Lesen der analogen Uhr stärkt das mathematische Denken durch das Zählen in Fünf-Minuten-Schritten sowie Konzepte wie Brüche und die Teilung eines Kreises. Darüber hinaus fördert es die räumliche und visuelle Wahrnehmung, indem Kinder das Zifferblatt und die Bewegung der Zeiger interpretieren."
Auch sprachlich sei die analoge Zeit tief verankert: Redewendungen wie "Es ist fünf vor zwölf" oder "Die Uhr tickt" stammten aus diesem Kontext.
Das Lesen einer analogen Uhr sei aber auch eine Fähigkeit, die ohne regelmäßige Übung schnell wieder verloren ginge. Bei Flik Flak ist man überzeugt: "Das Verständnis von Zeit ist eine grundlegende Fähigkeit, die bereits im frühen Alter erworben werden sollte. Fehlt diese Fähigkeit, fühlen sich junge Menschen im Alltag oft eingeschränkt und weniger sicher."
Die Flik-Flak-Uhren seien so gestaltet, dass sie diesen Lernprozess unterstützten, Selbstständigkeit förderten, den Alltag strukturierten und Selbstvertrauen aufbauten.
Viele Kinder und Jugendliche haben Mühe, analoge Uhren zu lesen. Ein Test an einer Berufsmesse zeigte, dass 70 Prozent Schwierigkeiten hatten. Lehrer und Uhrenhersteller betonen die Wichtigkeit dieser Fähigkeit. Digitale Geräte führen zu fehlender Übung im Alltag.
Das vollständige Ende des Analogzeitalters sieht das Unternehmen daher noch nicht kommen. "Digitale Uhren haben zweifellos ihre Berechtigung, doch unser Ansatz bleibt klar auf Bildung und die Entwicklung eines soliden Zeitverständnisses ausgerichtet."