Zweiter Abend in Folge

Gewalt, 42 Festnahmen! Proteste in Serbien eskalieren

Studentendemos in den Städten Serbiens mündeten in heftigen Gewalt-Exzessen – zum zweiten Mal in Folge. Innenminister Dacic spricht von 37 Festnahmen.
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15.08.2025, 10:45
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Steinwürfe, Schläge mit Stangen und Stöcken, 42 verletzte Polizisten, 37 Festnahmen: In mehreren Orten Serbiens kam es in der Nacht auf Freitag zu Versammlungen. Studenten riefen am Donnerstagabend zu friedlichen Demonstrationen auf, doch wenige Stunden später eskalierte die Lage komplett. Räumlichkeiten der regierenden SNS-Partei wurden etwa völlig verunstaltet. Erst eine Nacht zuvor wurden rund 70 Personen bei Protesten verletzt.

So sollen Demonstranten unter anderem in ein Parteigebäude in Novi Sad eingebrochen sein. Videos in sozialen Medien zeigen die Situation vor Ort.

Steinwürfe, Feuer, Tränengas in Belgrad

Auch in Serbiens Hauptstadt Belgrad mündete die Unzufriedenheit gegen die Regierung von Aleksandar Vučić in Gewalt: Gegen 22 Uhr warf eine kleine Gruppe von Demonstranten mehrere Knallkörper und Fackeln auf ein Gelände der SNS. Die Polizei reagierte und drängte die Demonstranten auf die Straße. Container wurden angezündet, Beamte setzten Tränengas ein.

In Pančevo gingen Demonstranten laut lokalen Medien auf die Polizei zu, die mitten auf der Straße eine Barriere errichtet hatte.

Auch Steine flogen, Videos zeigen schwere Ausschreitungen. Laut Innenminister Ivica Dacic wurden bislang 42 Personen festgenommen, die meisten davon in Belgrad. "Dies ist nicht nur ein Angriff auf die Polizei, sondern ein Angriff auf den Staat", so der Minister.

Präsident kündigt "große Reformen" an

Der serbische Präsident Aleksandar Vučić kündigte am Abend "große Reformen im Land" an und betonte, dass "der Rechtsstaat funktionieren und die für die Gewalt auf den Straßen verantwortlichen Personen sanktionieren muss".

Erhebliche Proteste gegen die Regierung gibt es in Serbien schon seit mehr als neun Monaten. Auslöser war der Einsturz eines frisch renovierten Bahnhofsvordachs in Novi Sad am 1. November 2024. Dabei kamen 16 Menschen ums Leben. Unabhängige Experten und Oppositionelle machen Schlamperei und Korruption unter der Vučić-Regierung für die Tragödie verantwortlich. Die Demonstranten kritisieren Vučićs Regierung als korrupt und autoritär. Sie fordern ihren Rücktritt und Neuwahlen.

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