Das neue E-Wirtschaftsgesetz der Regierung sorgt für Unruhe – auch in den eigenen Reihen. Besonders die angekündigten neuen Netzgebühren für private Netzeinspeiser von PV-Strom regt auf.
Oberösterreich und Niederösterreich üben jetzt in einem gemeinsamen Schulterschluss öffentlich heftige Kritik daran. Beide Länder sind bundesweit führend beim Photovoltaik-Ausbau und der installierten Gesamtleistung.
"Wir halten fest: Hände weg von privaten PV-Anlagen! Unsere Energie-Pioniere haben sich PV-Anlagen aufs Dach montiert und schützen damit oft schon seit Jahren täglich das Klima. Ihnen jetzt nachträglich neue Einspeisegebühren aufs Auge bzw. aufs Dach zu drücken, wäre nicht nur unfair, sondern würde auch Vertrauen in die Energiewende zerstören. So dürfen wir nicht mit unseren Häuslbauern umgehen", donnern die Energie-Landesräte von Niederösterreich und Oberösterreich, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Markus Achleitner (beide ÖVP), am Dienstag in Richtung Wien.
Sie stellen der ÖVP-geführten Ampel-Koalition die Rute ins Fenster! "Keine nachträgliche PV-Steuer für kleine PV-Anlagen und damit die Häuslbauer", lautet ihre Forderung. Stattdessen solle eine ordentliche Förderung und Unterstützung für Strom-Speicher her.
"Zu jeder PV-Anlage gehört ein Speicher, das entlastet die Netze viel sinnvoller als neue Belastungen. Dabei muss es auch für alle, die schon zu einer Zeit auf PV-Strom gesetzt haben, als es noch keine passenden Speicherlösungen gegeben hat, eine Speicherförderung geben, denn diese Vorreiter dürfen jetzt nicht die Dummen sein", schließen Pernkopf und Achleitner.