Sie überlebte zwei Partner, jetzt ist Frohnatur Una selbst mit 13 Jahren gestorben. "Wir können es immer noch nicht begreifen, dass wir so kurz nach Amarok auch von ihr Abschied nehmen mussten", so Lina Oberließen, Tiertrainerin und stv. wissenschaftliche Leiterin des Wolf Science Center im Wildtierpark Ernstbrunn in Niederösterreich.
Bis zum Ende sei die Wölfin fit und agil gewesen, doch dann "ging alles sehr schnell", sagt Oberließen. Una starb ohne Hilfe, aber nicht allein. "Ich bin ihr unendlich dankbar, dass sie noch kurze Zeit gewartet hat, bis wir bei ihr waren. Sie halten zu dürfen, während sie ihren Körper verlassen hat, war ein Vertrauensbeweis und eine Ehre, die ich nicht in Worte fassen kann und niemals vergessen werde."
Die meiste Zeit lebte Una mit Nanuk zusammen, auf den sie mit ihrer fröhlichen und lebhaften Art wie ein Jungbrunnen wirkte. Wohl dank ihr erreichte der Rüde das für Wolfsverhältnisse biblische Alter von über 14 Jahren. Als Nanuk im Dezember 2023 starb, hinterließ er eine trauernde Wölfin, deren Mission jedoch noch nicht zu Ende war.
Nur einen Monat später starb auch Kenai und Amarok war ebenfalls allein. "Una und Amarok wurden zum süßesten Wolfpärchen, das wir jemals am Wolfsforschungszentrum hatten." Doch bei dem Wolf wurde kurz darauf ein bösartiger Tumor diagnostiziert. "Die Ärzte gaben ihm nur noch zwei Monate, hatten die Rechnung jedoch ohne Una gemacht." Mit der sprudelnden Lebensenergie an seiner Seite - wie Oberließen es beschreibt - lebte er noch anderthalb Jahre.
Amarok starb Ende Juni 2025 mit 13 Jahren. "Damit schien ihre Lebensaufgabe erfüllt zu sein." Una folgte ihm am 4. September 2025. Sie starb an Altersschwäche im Beisein der Menschen, denen sie vertraute.