Ein Gipfel der Weltmächte soll nur 200 Kilometer von Wien stattfinden. Der ungarische Regierungschef Viktor Orban will wegen eines möglichen Treffens zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump in Budapest mit dem Kreml-Chef telefonieren. Er werde am Freitagvormittag mit Putin sprechen, so Orban im ungarischen Radio. Am Donnerstag hatte Trump ein Treffen mit Putin in Budapest angekündigt.
Ziel sei es herauszufinden, "ob wir diesen unrühmlichen Krieg zwischen Russland und der Ukraine beenden können", schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social. Seinen Angaben zufolge soll das Treffen innerhalb der kommenden zwei Wochen stattfinden, ein genaues Datum nannte Trump nicht.
Die ungarische Hauptstadt sei laut Orban "der einzige Ort in Europa, an dem ein solches Treffen stattfinden kann". Er betonte Ungarns Einsatz für einen Frieden in Europa. Der nationalkonservative Regierungschef sagte, Ungarn habe sich als "loyaler Partner" erwiesen und seinen Freunden "immer zur Seite gestanden".
Ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) liegt gegen Putin wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen vor. Ungarn hat jedoch seinen Austritt aus dem IStGH angekündigt, der am 2. Juni 2026 wirksam wird. Bereits im April hatte Orban den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu in Budapest empfangen, gegen den ebenfalls ein Haftbefehl des IStGH vorliegt.
Zeitgleich teilte der ungarische Außenminister Peter Szijjarto mit, er habe am späten Donnerstagabend mit US-Vizeaußenminister Christopher Landau und dem russischen Außenminister Sergej Lawrow telefoniert.
Orban ist einer der letzten Regierungschefs in Europa, der trotz des Ukraine-Krieges gute Kontakte zu Putin pflegt. Ungarn bezieht weiter im großen Stil Erdgas aus Russland und macht die EU-Sanktionen gegen Moskau immer wieder für die Wirtschaftsprobleme in seinem Land verantwortlich.