"Meine Liebe zum Wein begann Anfang der 90er-Jahre auf einer Reise durch Südfrankreich und Italien – meinem ersten großen Abenteuer. Alles fühlte sich aufregend, glamourös und berauschend an", erzählt Kylie Minogue (57) über den Beginn ihrer Zweitkarriere als Weinproduzentin. Die australische Pop-Queen, die am 6. Juli mit ihrer Tension Tour in Zürich haltmacht, glänzt auch in Sachen Wein mit erfrischender Natürlichkeit. "Jahre später, während der Aufnahmen zu "Golden", speiste ich im Freien, hielt ein Glas Rosé in der Hand und dachte, wie herrlich es war. Ich sagte laut: ‹Ich hätte so gerne meinen eigenen Rosé.›" Heute gehört sie nicht nur zu den Schwergewichten unter den Musikstars im Weinbusiness, auch qualitativ ist das zweite Standbein durchaus ernst zu nehmen.
Portfolio: Kylies Wein-Portfolio umfasst neun verschiedene Weinsorten, die aus prominenten Weinregionen in Frankreich, Italien, Australien und Spanien stammen, darunter Prosecco aus Italien und Côtes de Provence Rosé aus Château des Anglades (Frankreich). Das Sortiment hat sich seit dem Start 2020 mehrmals verändert.
Preisklasse: Mittel. In der Schweiz sind die Kylie-Weine für Preise zwischen elf Euro (alkoholfreier Rosé) und ca. 20 Euro (Côtes de Provence Rosé 2022) erhältlich.
Motivation: Minogue will "Glamour und Eleganz" in Alltagsmomente bringen. Ihre Weine spiegeln persönlichen Stil: "Jede Flasche erzählt eine Geschichte." Zielgruppe: LGBTQ+-Community, Generation Z sowie Weinneulinge durch zugängliche Preise.
Bewertung: "Falstaff" bewertete Prosecco Rosé 2021 mit stolzen 91 Punkten: "intensiv fruchtiges Bouquet (Erdbeere, Johannisbeere, Lychee), saftig, feinperlig mit mittellangem Abgang". Der Côtes de Provence Rosé 2024 wird als zart und hell beschrieben, mit "verführerischen, ausdrucksstarken Aromen von Wassermelone und Zitronenblüte". Auf Vivino erhalten Kylies Weine Bewertungen von 3,7–3,8 von 5, was solide ist.
Kommerzieller Erfolg: Mehr als 20 Mio. verkaufte Flaschen in fünf Jahren in 32 Ländern. Prosecco Rosé: Marktführer UK.
Snoop Dogg (53) macht seit 2020 Wein – genauer gesagt, er gibt in Zusammenarbeit mit Treasury Wine Estates (TWE) die Linie 19 Crimes Cali heraus. Herzstück ist der Snoop Cali Red, eine Rotweincuvée aus Kalifornien, dessen Trauben hauptsächlich aus der Region Lodi stammen. Die verwendeten Sorten sind Petite Sirah (65 %), Zinfandel (30 %) und Merlot (5 %), was dem Wein einen fruchtigen, leicht süßlichen Charakter mit Noten von schwarzen und blauen Früchten, Vanille und einer milden, leicht süßen Eichenwürze verleiht.
Portfolio: Das Sortiment umfasst mehrere Weine, darunter neben dem Cali Red auch den Snoop Cali Rosé, Snoop Cali Gold (Schaumwein), Snoop Cali Blanc (Sauvignon Blanc) und weitere Varianten. In der Schweiz ist vor allem der Cali Red breit erhältlich.
Preisklasse: In der Schweiz kostet der Snoop Cali Red ca. 12 bis 17 Euro, abhängig vom Händler.
Motivation: Die Marke 19 Crimes steht für das Überwinden von Widrigkeiten und das Erzählen von Geschichten über zweite Chancen. "Wir sind absolut der Meinung, dass Snoop das in einem zeitgenössischen Kontext verkörpert", so John Wardley, Marketing Vice President von TWE America.
Bewertungen: Fachkritiker beschreiben den Cali Red als fruchtbetont, vollmundig und mit Noten von Eiche und Vanille. Die Bewertungen reichen von "ausgewogen und angenehm" bis hin zu Einschätzungen als "durchschnittlicher Wein" in unabhängigen Blogs. Auf Vivino erhält der Snoop Cali Red aktuell eine Bewertung von 3,7 von 5 Punkten (Stand Juni 2025). Andere Snoop-Weine wie der Cali Rosé oder der Cali Gold liegen zwischen 3,4 und 3,5 Punkten.
Kommerzieller Erfolg: Der Start von Snoop Doggs Weinsortiment war sehr erfolgreich: Das ursprüngliche Jahresverkaufsziel wurde nach kurzer Zeit erreicht. Die Marke 19 Crimes mit Snoop Dogg konnte sich schnell als einer der meistverkauften Weine in den USA etablieren. Inzwischen ist der Hype etwas abgeflaut, was sich unter anderem in häufigeren Rabattaktionen widerspiegelt.
Gleich drei Filmszenen, in denen Leonardo DiCaprio (50) Alkohol trinkt, haben sich zu extrem populären Memes entwickelt. Es scheint also eine gewisse natürliche Affinität zum Thema zu geben.
DiCaprio leistet sich denn wahrscheinlich auch das größte persönliche und finanzielle Commitment von allen Stars für seine vinophilen Aktivitäten: Der Schauspieler hat sich beim traditionellen französischen Champagner-Haus Telmont als Investor eingekauft. Telmont verfolgt, zusammen mit der Gründerfamilie Lhôpital und dem Mehrheitseigner Rémy Cointreau, eine extrem konsequente Öko-Strategie.
Telmont hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 100 Prozent der eigenen Weinberge und bis 2031 100 Prozent der Anbauflächen der Partnerwinzer auf biologischen Anbau umzustellen. Heute sind bereits 70 Prozent aller Weinberge von Telmont biologisch zertifiziert. Telmont hat zudem umgestellt auf ausschließlich recycelbare grüne Flaschen. Dank leichterer Flaschen, radikaler Reduktion der Verpackung und anderen Maßnahmen wie dem Verzicht auf Luftfracht strebt das Unternehmen an, bis 2050 Netto-null-Emissionen zu erreichen.
Portfolio: Telmont produziert acht verschiedene Champagner, darunter einen Rosé und einen Blanc de Noirs, also einen "Weißen" aus rotem Traubengut. Das Rückgrat des Telmont-Champagner-Stils liegt in seiner Spannung und Frische, seinen feinen Perlen und der subtilen Säure.
Preisklasse: Die verschiedenen Telmont-Champagner gibt es ab 55 Euro aufwärts im Online-Handel, ältere Jahrgänge kosten bis zu 321 Euro.
Motivation: "Champagne Telmont ist entschlossen, seinen ökologischen Fußabdruck radikal zu verkleinern, angefangen beim Schutz der Artenvielfalt auf seinem Land bis hin zum Einsatz von 100 Prozent erneuerbarem Strom, was mich stolz macht, als Investor dabei zu sein", zitiert ihn der "Falstaff".
Kommerzieller Erfolg: DiCaprios Beteiligung steigerte die globale Sichtbarkeit von Telmont. Die Marke gilt nun als Öko-Champagner der A-List. Umsatzzahlen sind nicht öffentlich verfügbar.
Fun-Fact: Rebellische Reben: Die sogenannten Champagner-Rebellionen fanden 1911 in der Champagne-Region statt. Damals rebellierten kleine Winzer gegen die großen Champagnerhäuser, weil sie unter schlechten Bedingungen litten und sich weigerten, ihre Trauben weiterhin an die großen Marken zu verkaufen. Die Situation eskalierte so sehr, dass die französische Regierung das Militär entsandte, um die Unruhen zu beenden. In diesem historischen Kontext wurde 1912 das Haus Telmont gegründet: Der Gründer, Henri Lhôpital, war einer der Anführer dieser Bewegung und entschied sich, seine Trauben nicht mehr zu verkaufen, sondern selbst Champagner zu produzieren.
Gary Barlow (54), Leadsänger der Boyband Take That, stieg 2021 ins Weingeschäft ein. Er kooperiert dabei mit Península Vinicultores. Barlow legt Wert auf einen modernen, zugänglichen Auftritt: Die Flaschen seiner Weinlinie sind mit Schraubverschlüssen ausgestattet. Seine Weine werden in Zusammenarbeit mit Benchmark Drinks vermarktet und sind als Bio-Weine zertifiziert.
Portfolio: Barlow bietet sieben verschiedene Weine an, darunter Rot-, Weiß- und Roséweine. Die Trauben für seine spanischen Weine stammen überwiegend aus Kastilien von alten, ertragsarmen, trocken angebauten Buschreben. Sein Sauvignon Blanc wird in Südafrika produziert.
Preisklasse: Die Weine sind online und im Handel für Preise zwischen 10 und 20 Euro erhältlich.
Experteneinschätzungen: Der Sauvignon Blanc aus Südafrika wird als ausdrucksstarker, mittelkräftiger Wein beschrieben: knackig und spritzig mit intensiven Stachelbeer- und Grünpfefferaromen, straff strukturiert mit langem Abgang und ausgewogener Säure. Der Organic Red, eine Cuvée aus Tempranillo und Syrah, wird als fruchtbetont, mit Noten von Wildbeeren, Rosmarin und einem Hauch Schokolade charakterisiert und zeigt laut Experten eine schöne Balance zwischen Fruchtkonzentration, frischer Säure und feinen Tanninen. Vivino-Bewertungen für den Sauvignon Blanc liegen um 3,5, für den Organic Red um 3,3 Sterne (Stand 2025).
Motivation: Barlow beschreibt seine Weinleidenschaft so: "Die Definition eines großartigen Abends sind für mich Freunde, Lachen und guter Wein. Ich hatte das Glück, die Welt zu bereisen und verschiedene Kulturen kennenzulernen, was meine Leidenschaft für Weine aus aller Welt geprägt hat."