"Heute"-Interview

Glasner wie Scharner? "Habe drei Minuten durchgeweint"

Oliver Glasner kann am Samstag den FA Cup gewinnen. Paul Scharner hat es 2013 vorgemacht. Der Ex-Verteidiger erinnert sich im "Heute"-Interview.
Erich Elsigan
14.05.2025, 06:58
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Oliver Glasner steht vor der Krönung. Der 50-Jährige hat die Chance, als erster österreichischer Fußball-Trainer den prestigeträchtigen FA Cup zu gewinnen. Am Samstag um 17:30 Uhr erfolgt im Wembley-Stadion vor 90.000 Fans der Anpfiff des Finales zwischen Crystal Palace und Manchester City.

Einer, der den ältesten Pokal-Bewerb der Welt bereits gewonnen hat, ist Paul Scharner. 2013 setzte sich der Verteidiger mit Wigan sensationell 1:0 gegen die "Citizens" durch.

"Ich glaube, ich habe nach dem Schlusspfiff drei Minuten lang durchgeweint", erinnert sich der Ex-Kicker im "Heute"-Gespräch. "Es ist eine irrsinnige Last von mir abgefallen. Ich hatte ja drei Monate zuvor angekündigt, dass ich den FA Cup gewinnen möchte. Das war der Grund, warum ich nochmal bei Wigan unterschrieben habe. Es war unbeschreiblich, die ganze Familie war im Stadion, die Atmosphäre war einfach atemberaubend, eine massive Gefühlsexplosion."

Scharner spricht von seinem "Karriere-Highlight. Ich war mit der Austria Meister und Cup-Sieger, habe auch in Norwegen den Cup gewonnen. Aber von der Historie her war der FA-Cup-Erfolg das Größte. Niemand hat gedacht, dass wir das mit Wigan schaffen können."

Wigan war 2013 Außenseiter – so wie Crystal Palace am Samstag. "Sie sind ganz klar der Underdog, haben noch nicht viele Trophäen gewonnen. Aber vielleicht wiederholt sich die Geschichte und City bleibt wie vor zwölf Jahren ohne Titel."

Die "Skyblues" stellten schon damals eine Startruppe, liefen mit Carlos Tevez, Kun Aguero, Vincent Kompany, Samir Nasri, David Silva und Yaya Toure auf. Waren sie von der Stärke vergleichbar mit der heutigen Truppe? "Ich denke, sie waren ähnlich volatil, also ziemlich schwächelnd in der Saison. Denen sind alle Felle davongeschwommen. Sie haben dann auf den FA Cup gebaut, aber wir haben ihnen die Show gestohlen. Trainer Mancini war zwei Tage später seinen Job los."

Scharner traut Glasner die Sensation zu. "Was er dem Verein gegeben hat, ist der Glaube, Berge zu versetzen, jeden Gegner schlagen zu können." Der Titel würde dem Coach die Tür zu den Spitzenklubs öffnen. "Definitiv. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass er bleibt. Oliver ist sehr bodenständig und geerdet. Vielleicht setzt er sich bei Crystal Palace ein Denkmal und zieht noch eine Saison durch – sie wären ja fix für die Europa League qualifiziert, wenn sie den FA Cup holen. Aber man weiß nie, wo ein spannender Job frei wird. Er wird schon auch auf seine Karriere schauen."

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