Am 27. April wurde Peter Pacult von seinen Aufgaben als Cheftrainer bei Austria Klagenfurt entbunden. Sein Nachfolger ist der frühere Stürmer Carsten Jancker. Nun hat sich der 65-Jährige erstmals ausführlich zu seinem Aus geäußert. Im Fußball-Podcast "GELB-ROT" sprach Pacult unter anderem über die Kritik von Günther Gorenzel, dem Geschäftsführer Sport der Klagenfurter. Dieser hatte nach Pacults Freistellung Zweifel an dessen Trainingsmethoden geäußert.
"Ich habe mitbekommen, dass er eine Woche nach meiner Freistellung meinte, wir hätten bestimmte Dinge nicht trainiert. Drei Jahre in Folge haben wir das obere Playoff erreicht. Er ist seit einem Jahr Sportdirektor – wenn ihm etwas nicht gepasst hat, hätte er jederzeit kommen und mit mir sprechen können. Das ist nie passiert", sagte Pacult. Dass Gorenzel erst im Nachhinein öffentlich Kritik übt, stößt dem Ex-Trainer bitter auf: "Sich eine Woche später vor die Kamera zu stellen und so nachzutreten – das ist enttäuschend."
Pacult fand klare Worte: "Ich bin ehrlich gesagt schwer enttäuscht von diesem Menschen. Ich kann ihn nicht mehr sehen." Er betonte, wie wichtig ein direkter Austausch zwischen Sportdirektor und Trainer sei: "Wenn ich selbst Sportdirektor wäre, würde ich während der Saison das Gespräch suchen, wenn mir etwas nicht gefällt."
Darüber hinaus gewährte Pacult Einblicke in die Herausforderungen, mit denen das Team in der laufenden Spielzeit zu kämpfen hatte: "Ich habe mich das ganze Jahr vor die Mannschaft und den Verein gestellt. Die Öffentlichkeit hat keine Ahnung, was allein 2025 innerhalb der Mannschaft passiert ist. Es gab viele Dinge, die man nicht nach außen tragen kann, die aber eine enorme Belastung für einen Trainer darstellen."
Peter Pacult war seit Dezember 2020 Trainer bei Austria Klagenfurt. In dieser Zeit führte er den Klub aus der 2. Liga über die Relegation in die Bundesliga – und war damit länger im Amt als jeder andere Trainer in der österreichischen Bundesliga.