Die neue Google Pixel 10 Serie bringt nicht nur frische Hardware-Power und Android 16 mit sich, sondern auch eine Technologie, die bislang vor allem Spezialgeräten vorbehalten war: Satellitenkonnektivität. Gemeinsam mit dem US-Unternehmen Skylo und in Kooperation mit Qualcomm erweitert Google die Reichweite seiner Geräte auf Regionen, in denen klassische Mobilfunknetze an ihre Grenzen stoßen. Damit rücken Funktionen wie Notrufkommunikation oder Standortfreigabe über Satellit in den Alltag der Nutzer.
Besonderes Aufsehen erregt die neue Pixel Watch 4. Sie ist die erste Smartwatch weltweit, die standardbasierte NB-NTN-Satellitenkommunikation bietet. Möglich wird dies durch die Kombination des Snapdragon W5 Gen 2, der speziell für Wearables entwickelt wurde, und Skylos kommerziellem Satellitennetz. Nutzer können damit im Ernstfall Notfallmeldungen samt Standort verschicken – ganz ohne Smartphone in der Nähe oder aktiven Mobilfunkvertrag.
Die Technologie ist nicht nur auf Sicherheit ausgelegt, sondern auch energieoptimiert. Der Chip von Qualcomm wurde so konstruiert, dass er trotz Satellitenverbindung einen sehr niedrigen Energieverbrauch ermöglicht, heißt es in einer Aussendung von Skylo. So bleibt die Akkulaufzeit der Uhr im Alltag weitgehend unberührt, während gleichzeitig in Notfällen eine lebensrettende Verbindung zur Verfügung steht.
Auch die neuen Pixel 10 Modelle – vom Basismodell bis zum Pixel 10 Pro XL – profitieren von Skylos Satellitennetz. Mit Android 16 führt Google die erste satellitengestützte Standortfreigabe ein. Nutzer können ihren Live-Standort auch in Gebieten ohne Netzabdeckung an Freunde oder Rettungsdienste senden. Auf der Karte erscheint ein spezielles Symbol, das anzeigt, dass die Übertragung über Satellit erfolgt.
Darüber hinaus steht ein Satelliten-SOS-Dienst zur Verfügung, der in den USA, Kanada, Europa und Australien nutzbar ist. Dieser ermöglicht es, direkt Kontakt mit Notdiensten aufzunehmen, wenn keine terrestrische Verbindung möglich ist. Erste Erfahrungen mit dieser Technologie gab es bereits beim Pixel 9, das im vergangenen Jahr für sein Satelliten-SOS mit dem "Best Smartphone"-Award auf dem Mobile World Congress ausgezeichnet wurde.
Google arbeitet eng mit Skylo Technologies zusammen, das sich als führender Anbieter von Non-Terrestrial-Network-Diensten etabliert hat. Das Unternehmen betreibt ein Satellitennetzwerk, das Smartphones und IoT-Geräte direkt einbindet und nach internationalen Mobilfunkstandards funktioniert. Qualcomm liefert mit seinen Snapdragon-Plattformen die technische Grundlage, um diese Konnektivität in kompakte Geräte wie Smartwatches und Smartphones zu bringen.
Skylo-CEO Parthsarathi Trivedi spricht von einer "Neudefinition" von "Satellitenkonnektivität in Alltagsgeräten". Mit der Integration der Technologie in Google-Geräte werde Netzabdeckung dort verfügbar, wo bisher Funkstille herrschte – sei es auf Wanderungen, bei Schiffsreisen oder in Katastrophensituationen. Während Satellitenkommunikation früher vor allem von Expeditionsteams oder professionellen Rettungsdiensten genutzt wurde, will Google die Technologie nun massentauglich machen.
Das Angebot geht aber über den Notfall hinaus. Je nach Mobilfunktarif kann sogar reguläres Satelliten-Messaging freigeschaltet werden, sodass Nachrichten auch ohne Bodenstationen gesendet werden können. Google setzt damit auf eine Zukunft, in der Smartphones nicht mehr auf den Empfang von Mobilfunkmasten angewiesen sind, sondern unabhängig weltweit kommunizieren können.
Die Pixel 10 Modelle und die Pixel Watch 4 mit integrierter Satellitenverbindung sind seit dem 20. August im Vorverkauf erhältlich – unter anderem in Europa, Nordamerika und Australien. Parallel dazu kündigte Google an, dass einige Funktionen wie die satellitengestützte Standortfreigabe auch per Update für die Pixel 9 Serie nachgereicht werden.
