SPÖ-Urgestein Stingl

Grazer Altbürgermeister mit 86 Jahren gestorben

Große Trauer in Graz: Kurz nach seinem 86. Geburtstag ist der Grazer Altbürgermeister Alfred Stingl (SPÖ) verstorben. Er war fast 18 Jahre im Amt.
Newsdesk Heute
30.05.2025, 15:01
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Stingl wurde am 28. Mai 1939 als Kind einer Arbeiterfamilie in Graz geboren. Seine politische Laufbahn begann mit dem Eintritt in die steirische SPÖ im Jahr 1962. Bereits sechs Jahre später wurde Stingl in den Gemeinderat gewählt. Im Jahr 1973 übernahm der SPÖ-Politiker die Agenden des Jugendressorts, ehe er 1985 zum Bürgermeister angelobt wurde. Bis 2003 leitete Stingl die Geschicke der steirischen Landeshauptstadt.

Zu den Höhepunkten seiner Karriere zählten unter anderem die Erklärung der Grazer Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe im Jahr 1999 sowie die Eröffnung der neuen Synagoge im November 2000. Zudem war Stingl Bürgermeister der ersten Menschenrechtsstadt Europas. Des Weiteren trieb er eine moderne Verkehrspolitik in Graz voran.

"Sozialer Humanist"

Auch neben seiner politischen Laufbahn hatte Stingl stets ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte seiner Mitmenschen. Wie in einer Mitteilung der Stadt Graz zu lesen ist, war der "soziale Humanist" Stingl ab 2004 ehrenamtlich als Sozial-Ombudsmann für die Aktion "Von Mensch zu Mensch" der Wochenzeitung WOCHE Graz tätig.

Die karikative Aktion half über 13.000 Bürgerinnen und Bürgern in Notlage. Aufgrund seiner Verdienste um die Menschen der Stadt wurde Stingl im Jahr 2005 zum Ehrenbürger von Graz ernannt. Zudem erhielt der SPÖ-Politiker den Ehrenring des Landes Steiermark. Nach dem seine Frau Elli erkrankte, pflegte Stingl sie bis zu ihrem Tod im Jahr 2018.

Kahr: "Große Persönlichkeit verloren"

Auch die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) würdigte das Leben des SPÖ-Urgesteins. "Mit Alfred Stingl hat Graz eine große Persönlichkeit verloren. Er hat viele Spuren hinterlassen und war für seine nahbare und bescheidene Art bekannt. Er nahm sich Zeit, die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger persönlich anzuhören. Er engagierte sich, solange es seine Gesundheit erlaubte, unermüdlich gegen soziale Ungleichheiten. Sein Vermächtnis lebt in Graz weiter, wo seine soziale Politik und sein Einsatz für die Gemeinschaft bis heute geschätzt werden", so Kahr.

Der Bürgermeisterin zufolge sei Stingls "Vision einer gerechten und solidarischen Gesellschaft" für sie ein Auftrag und für kommende Generationen ein Vorbild. Ab Montag, dem 2. Juni, liege ein Kondolenzbuch im Baumkircherzimmer im Rathaus zur Eintragung bereit, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Graz.

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