"Muss zerschlagen werden"

Kurz über Mindestsicherung erbost: "Das ist verrückt"

Im "Heute"-Gespräch meldet sich Altkanzler Sebastian Kurz zur Causa Mindestsicherung zu Wort. Das gegenwärtige System müsse "zerschlagen" werden.
Clemens Oistric
30.05.2025, 05:15
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"Das ist verrückt" – Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (38) findet nun zur Debatte um exorbitante Mindestsicherungszahlungen sehr klare Worte (siehe Video unten). Es sei "ein System geschaffen worden, das hochproblematisch ist", stellt er fest.

"System muss zerschlagen werden"

Wie ausführlich berichtet, sorgt aktuell eine syrische Großfamilie mit elf Kindern für Schlagzeilen, die in Wien monatlich 9.000 Euro Sozialhilfe erhält. "Ich glaube, das muss einfach zerschlagen werden", so Kurz.

Er habe in seiner politischen Zeit "versucht, dieses System zu Fall zu bringen", erinnert er sich. Bitterer Nachsatz: "Leider Gottes haben wir uns da gegen Bundesländer und insbesondere die Stadt Wien nicht durchgesetzt."

Video: Kurz zur Mindestsicherung

Mittlerweile sei es "attraktiver, für viele nicht zu arbeiten, als arbeiten zu gehen". Ein solches System stelle alles, woran er glaube, auf den Kopf: "Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben und jetzt in Pension sind, bekommen viel weniger als andere, die noch nie was einbezahlt haben."

Für Kurz, der sich als Verfechter einer Mitte-rechts-Politik sieht, ist klar: "Eine gesunde Gesellschaft funktioniert, wenn es sich auszahlt, arbeiten zu gehen." Mit der von SPÖ-Arbeitsministerin Korinna Schumann angekündigten Reform werde es nicht getan sein: "Das ist nichts, wo man sagen kann, dann drehen wir da an zwei, drei Schrauben und dann passt schon."

"Das wird Sozialstaat nicht leisten können"

Das System, das geschaffen wurde, widerspreche "vom Grundsatz dem, was eine gesunde Gesellschaft ausmacht", kritisiert Kurz: "Wenn Sie ein System bauen, bei dem die ganze Welt Zugang hat und wo jeder, der sich auf den Weg nach Österreich macht – egal ob legal oder illegal – die Möglichkeit hat, herauszunehmen, dann wird das der österreichische Sozialstaat nicht leisten können."

Klar müsse sein: "Die Masse sollte einzahlen, und nur die, die wirklich Unterstützung brauchen, sollten etwas herausbekommen."

Freispruch in zweiter Instanz

Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz wurde – wie ausführlich berichtet – in zweiter Instanz vom Vorwurf der Falschaussage im Ibiza-Untersuchungsausschuss freigesprochen. Er ist seit kurzem zweifacher Familienvater und Unternehmer. Der Zeit in der Politik habe er genossen: "Mein Fokus liegt jetzt aber definitiv auf meinem Unternehmertum und meiner Familie. Ich fühle mich in dem, was ich jetzt tue, sehr wohl und möchte das weitermachen", wischt er Comeback-Gerüchte (vorsichtig) vom Tisch.

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