4.600 Euro Mindestsicherung für eine neunköpfige syrische Familie – Mutter, Vater und sieben Kinder: Diese "Heute"-Enthüllung hielt die Politik wochenlang in Atem. Aufgeflogen war der Fall, weil sich die Familie in Wien-Landstraße neu einmieten wollte. Als sie dem Vermieter einen Einkommensnachweis vorlegen sollte, fiel dieser aus allen Wolken.
Das Papier zeigte: Die beiden Erwachsenen bekommen monatlich 809,09 Euro + jeweils 51,01 Euro Zuschlag, da Minderjährige im Haushalt leben. Dazu gibt es pro Kind 312,08 Euro, für eines ist die Großfamilie nicht anspruchsberechtigt. Obendrauf kommen 995,46 Euro Mietbeihilfe.
Während sich Tausende arbeitende Bürger grün und blau ärgerten, sahen es Stellen wie die Volkshilfe anders – nämlich, dass die Familie eigentlich noch viel mehr Geld monatlich bräuchte. Von 6.800 Euro netto war die Rede – das wären rund 12.000 Euro brutto.
Nun berichtet die "Krone" über einen noch dramatischeren Fall in der Bundeshauptstadt: Demnach bekomme eine syrische Großfamilie – Mutter, Vater, elf Kinder – insgesamt 9.000 Euro an Mindestsicherung und anderen staatlichen Unterstützungsgeldern. 6.000 Euro soll Monat für Monat alleine die Mindestsicherung betragen, 3.000 Euro die Familienbeihilfe.
Auch Mietbeihilfe sei dabei, heißt es im Bericht weiter, außerdem "die Familienbeihilfe mit Geschwisterstaffelung, also mehr als 2000 Euro aus diesem Topf – plus den Kinderabsetzbeträgen". Angesprochen werden auch noch zusätzliche "Sonderzahlungen" wie das Schulstartgeld-Plus – es erweckt den Anschein, als könnte die Familie monatlich gar fünfstellig "verdienen".
Die "Krone" zitiert außerdem das Büro des zuständigen Stadtrats Peter Hacker (SPÖ), wo von einem "Randphänomen" gesprochen werde – 58,1 Prozent der Familien in der Mindestsicherung seien Familien mit einem oder zwei Kindern.
Die betreffende syrische Großfamilie sei demnach die größte Familie in der Wiener Mindestsicherung – es gibt allerdings noch drei weitere Familien mit elf Kindern, aber (noch) keine mit zwölf oder mehr. Aus dem Büro werde zudem darauf verwiesen, dass dieselbe Familie "für ihre Kinder im schwarz-blauen Vorarlberg mehr Geld" bekäme.
Seit längerer Zeit laufen Forderungen dazu, dass das Sozialhilfe- beziehungsweise Mindestsicherungssystem der Bundesländer österreichweit einheitlich umgesetzt wird – und dass arbeitsfähige Bezieher durch das Arbeitsmarktservice übernommen werden.