Es war ein sehr abruptes – und auch überraschendes – Ende: Am Montag um Punkt 11 Uhr gab Minister Norbert Totschnig den sofortigen Stopp des Förderprogramms für Reparaturen von Elektronik, Fahrrädern und Co. ("Reparaturbonus") bekannt. Die bisher bereitgestellten Mittel seien bereits vollständig ausgeschöpft.
Der Reparaturbonus ist eine Förderungsaktion für die Reparatur, Service oder Wartung von E-Geräten und Fahrrädern und richtet sich an Privatpersonen. Dafür standen seit dem Förderstart im Jahr 2022 130 Mio. Euro aus Mitteln von "NextGenerationEU" im Rahmen des Österreichischen Aufbau- und Resilienzplans sowie zusätzliche Gelder aus nationalen Mittel des Bundes zur Verfügung. Rund 1,7 Millionen Bons wurden seit dem Förderstart von den Bürgern eingelöst und für die Reparatur, für ein Service oder die Wartung ihrer elektrischen und elektronischen Geräte und Fahrräder genutzt. Besonders oft wurden Smartphones, Geschirrspüler, Waschmaschinen und Kaffeemaschinen von den rund 6.000 Partnerbetrieben in ganz Österreich repariert.
Nicht nur bei Kunden, sondern auch bei der Wirtschaft war der Aufschrei groß. "Gerade bei Kinderfahrrädern und E-Bikes, die im Alltag stark beansprucht werden, ist eine regelmäßige Wartung unerlässlich. Wenn Reparaturen aus Kostengründen unterbleiben, kann das gravierende Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit haben – insbesondere bei Kindern und Pendler:innen", warnte Michael Nendwich, Vorsitzender des WK-Berufszweiges Sportartikelhandel. In rund 95 Prozent aller Servicefälle seien sicherheitsrelevante Arbeiten notwendig.
Auch deshalb soll der Reparaturbonus nicht komplett eingestellt werden. "Der aktuelle Förderstopp bedeutet keinesfalls das Ende des Reparaturbonus", beruhigt Totschnig, der darin weiterhin als einen zentralen Bestandteil der Kreislaufwirtschaft sieht, der auch regionale Wertschöpfungsketten stärkt.
In den Budgetverhandlungen habe er sich deshalb "mit Nachdruck für die Fortführung dieser beliebten Förderaktion eingesetzt". Das Programm soll nun lediglich evaluiert werden, damit die zur Verfügung stehenden Mittel künftig noch gezielter und effizienter eingesetzt werden können.
Wann genau es so weit ein wird? "Die Wiederaufnahme des Förderprogramms soll noch dieses Jahr erfolgen", heißt es dazu lediglich.