Die Grippewelle hat Österreich erreicht – rund vier Wochen früher als in den vergangenen Saisonen. Angetrieben wird die Influenzavirusaktivität von der neuen Virusvariante A(H3N2) des Subclades K. "H3N2(K) macht inzwischen zwei Drittel der Nachweise aus", so die Leiterin des nationalen Influenza-Referenzlabors, Monika Redlberger-Fritz. Der neu aufgetretene Grippestamm gilt als sehr ansteckend. Der beste Grund, sich jetzt noch die kostenlose Grippeimpfung zu holen. Denn nur sie schützt vor einem schwerwiegenden Krankheitsverlauf.
Für Länder wie Österreich, wo die Bereitschaft zur Impfung oft gering ist, könnten Grippe-Tabletten eine interessante Alternative sein. Das meint der Linzer Lungenfacharzt Bernd Lamprecht vom Keplerklinikum. Laut orf.at steckt hinter der neuen Idee, dass durch kontinuierlich wirkende Substanzen ein stabiler Wirkspiegel im Körper aufgebaut werden soll. So wäre es möglich, vom Herbst bis ins Frühjahr einen anhaltenden Schutz durch eine Art Depotwirkung zu erreichen.
Ganz ersetzen können die Tabletten die Grippe-Impfung aber nicht, stellt Lamprecht klar. Besonders bei Menschen, die wegen anderer Beschwerden regelmäßig Medikamente nehmen, kann es zu Wechselwirkungen kommen – dadurch ist kein vollständiger Schutz gewährleistet. "Noch keine ideale Alternative zu einem Impfschutz", sagt Lamprecht dazu.
Die neuen Grippe-Tabletten sind in den USA derzeit in der Endphase der Entwicklung. Ob sie später auch in Europa oder Österreich auf den Markt kommen, ist noch unklar.