Die Grippewelle rollt auf Österreich zu - etwa vier Wochen früher als in der letzten Saison. Das liegt unter anderem daran, dass heuer mit A(H3N2) Subklade K ein neuer Grippestamm kursiert. Davor schützen, oder zumindest die Symptome mildern, kann die Grippe-Impfung, die für alle in Österreich gratis ist - doch für diese Saison soll sie bereits vergriffen sein.
Der Grund: Das kostenlose Angebot wurde in diesem Jahr besser angenommen als im Jahr zuvor. "Es wurde vom Bund bereits mehr bestellt als im Vorjahr, allerdings ist auch die Nachfrage gestiegen", erklärt Rudolf Schmitzberger, Leiter des ÖÄK-Impfreferats, gegenüber "Heute". Während es im vergangenen Jahr 1,2 Millionen Influenza-Impfstoffdosen waren, wurde für diese Saison auf 1,4 Millionen aufgestockt, die alle bereits ausgeliefert worden sind.
Wie gefragt die Grippe-Impfung heuer ist, zeigt auch ein Blick auf die wöchentlichen Zahlen: "Vergleicht man die Kalenderwoche 47, sieht man, dass im vergangenen Jahr 100.000 Impfungen verabreicht wurden und in diesem 133.000." Ein toller Erfolg, denn in Summe sei heuer um "20 Prozent mehr geimpft" worden.
„20 Prozent mehr geimpft.“
Zwar könne man keine Influenza-Impfstoffe mehr nachbestellen, dies heißt das jedoch nicht, dass sich keiner mehr gegen die echte Grippe impfen lassen kann. So seien bisher erst 810.000 Dosen im Impfpass dokumentiert worden. Fehlen fast 600.000 Influenza-Impfstoffdose, die ausgeliefert, aber noch nicht verimpft worden seien, heißt es auch von Maria Paulke-Korinek, Leiterin für das Impfwesen im Gesundheitsministerium.
"Im Zweifel einfach beim Arzt nachfragen, da und dort gibt es noch Dosen und was viele nicht wissen, beim Kinderarzt können sich gleichzeitig auch die Eltern oder die Großeltern impfen lassen", gibt Schmitzberger einen Tipp. Doch auch privat kann der Grippeimpfstoff weiterhin gekauft werden. Hier müssen Patienten allerdings neben dem Impfstoff auch die Impfgebühr beim Arzt bezahlen.
Die Grippe ist aber nicht das einzige Problem. Auch die kostenlosen Impfstoffe gegen Pneumokokken und Gürtelrose sind im niedergelassenen Bereich derzeit nicht erhältlich. Doch auch hier merkt Paulke-Korinek gegenüber dem ORF an, dass von 170.000 ausgelieferten Gürtelroseimpfdosen nur ein Viertel im digitalen Impfpassverzeichnis dokumentiert worden sei. Ähnlich sei es auch bei der Pneumokokken-Impfung.
Egal, ob Influenza-, Pneumokokken- oder Gürtelrose-Impfstoff, alle werden über einen Onlinebestellshop an die Ärzte verteilt. Bisher allerdings nach dem "First come, first serve"-Prinzip, wodurch manche auch heuer wieder durch die Finger schauten. Immerhin hat man laut Paulke-Korinek bei den letzteren beiden Impfungen zuletzt ein Bestelllimit pro Einrichtung eingezogen, um alle möglichst gut beliefern zu können.
Dennoch fordert Schmitzberger, dass bei der für Anfang Jänner zugesagten Neukontingentierung all jene bevorzugt werden, die bisher zu wenig oder gar keine Lieferung bekommen hätten.