Operation "Rising Lion"

Großangriff auf Atomanlagen – Bilder zeigen Ausmaß

Israel hat einen Großangriff auf den Iran gestartet. Dabei wurden vor allem das iranische Atomprogramm ins Visier genommen. Bilder zeigen die Schäden.
15.06.2025, 21:17
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Die israelische Armee startete am frühen Freitagmorgen den Großangriff "Rising Lion". Nach ihren Angaben waren rund 200 Kampfflugzeuge daran beteiligt, rund hundert Ziele im Iran wurden attackiert, darunter in der Hauptstadt Teheran, die Atomanlagen Natanz, Isfahans und Araks.

Atomanlage Natanz

Die iranische Atomanlage Natanz ist bei israelischen Angriffen Satellitenbildern zufolge schwer beschädigt worden. Die Bilder zeigten mehrere beschädigte oder zerstörte Gebäude, darunter auch solche, die Experten zufolge die Anlage mit Strom versorgen. Die Bilder wurden am Samstag von Planet Labs PBC aufgenommen und von der Nachrichtenagentur AP ausgewertet.

Auch die Anlage, in der Uran auf 60 Prozent und damit nur einen kleinen technischen Schritt von waffenfähigen 90 Prozent angereichert wurde, wurde zerstört. Alle durch israelische Angriffe beschädigten Bereiche in Natanz liegen über der Erde. Es gab keine Hinweise darauf, dass auch unterirdische Anreicherungshallen beschädigt wurden, obwohl sie wahrscheinlich von der Stromversorgung abgeschnitten sind. Die Atomanlage in Natanz ist die wichtigste der Islamischen Republik.

Atomanlage Isfahan

Israel hat nach Militärangaben eine Anlage zur Uran-Umwandlung in der iranischen Stadt Isfahan bei einem Angriff zerstört. Bei dem Angriff israelischer Kampfjets sei "eine Anlage zur Herstellung von metallischem Uran, Infrastruktur zur Umwandlung angereicherten Urans, Labore und weitere Infrastruktur zerstört worden", erklärte die israelische Armee am Freitagabend. Iranische Medien hatten zuvor eine "enorme Explosion" in Isfahan gemeldet.

Nach der Bombardierung der iranischen Atomanlage in Isfahan sind nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bislang keine erhöhten Strahlenwerte festgestellt worden. Das berichtete die IAEA auf der Plattform X.

In der Stadt im Zentrum des Iran befindet sich eine wichtige Atomanlage. Dort wird das aus Minen in der Wüste gewonnene gelbe Uranoxid (Yellowcake) in Urantetrafluorid (UF4) und Uranhexafluorid (UF6) umgewandelt. Diese Urankonversion ist eine Vorstufe der Anreicherung, bei der das Uran später weiterverarbeitet wird, damit es als Brennstoff für Kraftwerke oder auch für Atomwaffen verwendet werden kann. Wie die NZZ schreibt, schlägt dort das wissenschaftliche Herz des iranischen Atomprogramms.

Atomanlage Fordo

Im Zuge des israelischen Angriffs auf den Iran ist die Uran-Anreicherungsanlage Fordo nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) am Freitagmorgen nicht betroffen. Das teilte die Behörde in Wien auf der Plattform "X" mit. Die Anlage befindet sich rund 150 Kilometer südlich der Hauptstadt Teheran. Auch diese Anlage dient der Urananreicherung. Am Freitagabend berichteten iranische Medien jedoch von Angriffen auf die gut geschützte Anlage – Israel dementierte.

Die Atomanlage Fordo liegt rund 100 Kilometer südwestlich von Teheran. Auch dort sind Zentrifugen zur Urananreicherung installiert. Die Anlage befindet sich tief unter der Erde und wird durch Flugabwehrgeschütze geschützt. Der Iran informierte die Internationale Atomenergiebehörde IAEA erst 2009, zwei Jahre nach ihrem Bau, über die Existenz der Anlage – nachdem die USA und verbündete westliche Geheimdienste bereits Kenntnis davon hatten.

Experten warnten bereits vor dem israelischen Großangriff, dass der Iran im Kriegsfall hochangereichertes Uran an geheime Orte bringen und sichern könnte. Ein solcher Angriff würde die Führung in Teheran demnach erst recht dazu veranlassen, zur Abschreckung nach Atomwaffen zu streben.

Atomanlagen Arak und Partschin

Nach iranischen Angaben wurde auch der Standort des Schwerwasserreaktors Arak angegriffen sowie der Nuklearkomplex Partschin. Informationen zu konkreten Schäden dort gab es zunächst nicht.

Bei seinen Angriffen im Iran hat Israel nach eigenen Angaben neun Atomwissenschaftler getötet. Während der Angriffe auf den Iran seien am Freitag "neun hochrangige Wissenschaftler und Experten, die das Atomwaffenprogramm des iranischen Regimes vorantrieben, ausgeschaltet" worden, erklärte die israelische Armee am Samstag und veröffentlichte eine Liste mit neun Namen. Iranische Staatsmedien bestätigten die Zahl.

{title && {title} } 20 Minuten,red, {title && {title} } 15.06.2025, 21:17
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