Es war eine Entscheidung, die nicht nur ihr eigenes Leben auf den Kopf stellte: Im Februar übernahm die selbst erst 22-jährige Frau T. aus Linz die Obsorge für ihren Neffen. Der dreijährige Bub lebte davor über ein Jahr in einer Kinderwohngruppe.
Liebe, Stabilität, Geborgenheit – das alles will seine Tante ihm geben. Und das, obwohl sie selbst gerade am Boden ist: Erst im Jänner hatte sie unerwartet ihren Job verloren. Während der Suche nach Ersatz bekommt sie 1.067 Euro Arbeitslosengeld.
Das große Problem: Ihre monatlichen Fixausgaben – Miete, Heizung, Strom, Handy, Internet, Versicherung und Rundfunkgebühr – summieren sich auf 1.270 Euro. "Damit übersteigen sie ihre derzeitigen Einnahmen deutlich", so Michaela Haunold, Leiterin der Sozialberatungsstellen der Caritas OÖ, zu "Heute". Die "großen finanziellen Sorgen" lasten schwer auf der jungen Familie.
Bald sind die letzten Ersparnisse von Frau T. aufgebraucht, Rückstände bei Strom und Wärme sammeln sich an. Schließlich wird sogar der Kauf von Lebensmitteln zur Hürde. Mit dem kleinen Bub an der Hand und leeren Taschen wendet sich die 22-Jährige Ende März an die Caritas-Sozialberatungsstelle in Linz.
Dort wird nicht lange gefackelt: Lebensmittelgutscheine im Wert von 150 Euro, 150 Euro in bar und Windelgutscheine für den Neffen helfen über die erste Not hinweg. Auch die Stromrückstände von 186,34 Euro werden durch Spenden gedeckt.
Unterstützung wie diese kann die Caritas OÖ durch Spenden ermöglichen – Spenden, die direkt dort ankommen, wo sie dringend gebraucht werden.
Egal, ob finanziell oder durch freiwilliges Engagement – Hilfe ist immer willkommen.
IBAN: AT20 3400 0000 0124 5000
BIC: RZOOAT2L
Gemeinsam mit einer Caritas-Sozialberaterin geht es für die 22-Jährige Schritt für Schritt raus aus der Krise: "Es werden Anträge auf Familienbeihilfe, Wohnbeihilfe und Sozialhilfe gestellt. Wenn diese bewilligt werden – aktuell sind sie noch in Bearbeitung – hätte Frau T. monatlich rund 1.804 Euro zur Verfügung", erklärt Haunold.
Nach Abzug der Fixkosten bleiben der jungen Frau damit 534 Euro im Monat – also 17 Euro pro Tag für sie und ihren kleinen Neffen. Die Caritas rät zu weiteren Maßnahmen: ein günstigerer Handyvertrag, eine billigere Wohnung, Antrag auf Rundfunkgebührenbefreiung. Kleine Entscheidungen, die langfristig finanzielle Entlastung bringen.
Aufgeben ist für die 22-Jährige keine Option: "Sie sucht weiter nach Arbeit, was sich aber schwierig gestaltet – vor allem, weil sie erst ab September einen fixen Kinderbetreuungsplatz für ihren Neffen hat", berichtet die Caritas-Expertin. Bis dahin wird Frau T. weiter vom Verein Soziale Initiative begleitet. "Trotz all der Sorgen wächst die kleine Familie zusammen, es wird gespielt und viel gelacht."