Seit seinem schweren Skiunfall vom 29. Dezember 2013 lebt Michael Schumacher völlig abgeschirmt von der Öffentlichkeit. Über seinen aktuellen Gesundheitszustand ist kaum etwas bekannt, doch in den Erinnerungen seiner Fans sowie früheren Weggefährten bleibt Schumi lebendig – als Ausnahmesportler und als Mensch mit großem Herzen.
Genau daran denkt nun auch Johannes B. Kerner in einem Interview mit dem ZDF zurück. 2004 erhielt der Star-Moderator einen Anruf, der sich tief in sein Gedächtnis eingebrannt hat. Kurz nach dem Erdbeben im Indischen Ozean und der verheerenden Tsunami-Katastrophe in Südostasien moderierte Kerner damals eine Sondersendung zugunsten von "Ein Herz für Kinder".
Während der Proben zur Livesendung erhielt er plötzlich einen Anruf, den er nie vergessen sollte. Am anderen Ende der Leitung war Willi Weber, der damalige Manager von Michael Schumacher. Weber habe ihm mitgeteilt, dass Schumacher spenden wolle. "Und dann habe ich gesagt: ‹Natürlich, das ist möglich›", erinnert sich Kerner.
Doch was dann folgte, raubte ihm den Atem. "Dann hat er gesagt: ‹Ja, 10 Millionen US-Dollar.› Und dann bin ich fast umgefallen, weil ich so was noch nie gehört hatte." Der Moderator betont, wie sehr ihn diese spontane Großzügigkeit beeindruckt habe. Nicht nur wegen der Höhe der Summe, sondern wegen der Haltung dahinter. "Dass ein einzelner Mensch einfach aus Dankbarkeit über das, was er erleben durfte, einen solchen Geldbetrag zur Verfügung stellt, auch wenn er sich's leisten konnte – aber man muss das erst mal machen", sagt er bewundernd.
Umso mehr trifft ihn Schumachers tragischer Schicksalsschlag: "Das berührt mich natürlich besonders, jetzt zu wissen, dass es ihm nicht so gut geht, wie es ihm damals ging", so Kerner. In seinen Worten liegt spürbare Wehmut – und aufrichtiger Respekt vor einem Menschen, der einst mit stiller Selbstverständlichkeit Großes bewirkte.